Gerne unterwegs bin ich nicht nur in der Welt, sondern auch in meinem unmittelbaren Wohnumfeld im Taunus. Und seit ich 2021 NaTourSinn gegründet habe, ist es für mich sogar mehr als nur ein Hobby. Denn ich biete unter dem Motto „unterwegs in der Natur mit allen Sinnen“ verschiedene NaTourErlebnisse im Main-Taunus-Gebiet an – zum Beispiel Kräuterwanderungen, Waldbaden und Veranstaltungen zum Thema Streuobstwiesen, auch mit Verkostung von regionaltypischen Apfelweinen.
Genau, Essen ist neben dem Reisen mein zweitliebstes Hobby, daher sind kulinarische Elemente feste Bestandteile vieler meiner Veranstaltungen. Tatsächlich mache ich fast täglich einen Spaziergang in Niederhöchstadt und sammele Kräuter. Meist einfach nur, um meiner Familie ein bisschen Wiesen-Labkraut, Löwenzahn, Giersch und Co. im Salat, der Suppe oder einem Smoothie unterzujubeln. Mein Mann befürchtet nach fast 20 Jahren Ehe immer noch, dass er eines Tages vergiftet wird und beäugt stets alles misstrauisch, vor allem die Pilze. Ich betrachte das mittlerweile als eine Art Ritual und bin fast schon enttäuscht, wenn er nicht meckert. Denn eigentlich finden es alle Familienmitglieder spannend, was ich da so anschleppe. Brav versuchen sie alles und das allermeiste befinden sie für gut – nur dann schaffen es die Gerichte auch in die Verkostungen bei meinen Führungen. Aber ich konnte sie sogar für frittierte Brennesseln (besonders lecker frittiert in Ingwer-Wok-Öl) oder für ein Chutney aus Japanischem Knöterich begeistern.
Zu ihren Lieblings-Wildkräuter-Gerichten zählen ganz klar die diversen Pestos, allen voran Bärlauch(blätter)-Pesto, aber auch Pesto aus Giersch, Knoblauchsrauke oder aus Bärlauch-Samen. Eine Wildkräuter-Suppe auf Kartoffelbasis mit den jeweiligen Wildkräutern der Saison steht zu jeder Jahreszeit auf unserem Speisezettel. Und meine „Süßschnäbel“ lieben ganz besonders den Sirup oder Honig aus Löwenzahn-Spitzwegerich-Orangen oder Maiwipfel-Honig mit Fichtenspitzen sowie den Löwenzahn-Bananen-Lassi.
Hier stellvertretend das Rezept für den Löwenzahn-Spitzwegerich-Orangen-Honig:
Bei Sonnenschein Löwenzahn-Blüten (weil dann geöffnet) sammeln, zusätzlich ein paar Spitzwegerich-Blätter (wirken antibakteriell und hemmen Hustenreiz). Nur die gelben Blütenblätter des Löwenzahn (ohne das Grün) werden verwendet. Man trennt sie am besten, indem man die Blüten knapp über dem Blütenboden abschneidet. Blütenblätter mit einer in Scheiben geschnittenen Bio-Orange und einem Liter Wasser für 10 Minuten kochen. Den Sud anschließend einen Tag stehen und ziehen lassen. Die Masse absieben und gut ausdrücken (mithilfe eines feinen Siebs, Nussmilchbeutels oder einem Mulltuch). Zusammen mit dem Saft einer Zitrone und 1kg braunem Zucker (sorgt für die dunkle Farbe) aufkochen und bei geringer Hitze bis zur gewünschten Konsistenz – Sirup oder Honig – köcheln lassen. Für einen festeren Honig muss die Flüssigkeit mindestens 60 Minuten köcheln.
Wem jetzt das Wasser im Mund zusammengelaufen ist, der kann sich gerne auf dem Instagram-Account von NaTourSinn weitere Inspirationen holen. Oder natürlich eine meiner Führungen besuchen. Schaut einfach mal auf meiner Homepage www.natoursinn.de vorbei!
Es ist erstaunlich mit wieviel Kräutern und Pflanzen man Pesto, Suppen und Honig herstellen kann.
Habe das mit großem Interesse gelesenen.
Gibt es bald ein Kräuterkochbuch?
LikeLike
Ein Kräuterbuch ist keine schlechte Idee, vielleicht mache ich mal eines!
LikeLike