Wenn ich gefragt würde, ob ich Valencia mit einer Farbe beschreiben kann, so wäre dies sicherlich „orange“. Das liegt insbesondere daran, dass die drittgrößte Stadt des Landes die Orangenhauptstadt Spaniens ist. Sogar überall in der dicht bebauten Altstadt stehen auf fast jedem Platz und vor vielen Gebäuden Orangenbäume, vereinzelt auch Mandarinen-, Pomeranzen- und Zitronenbäume. Für uns aus dem Winter kommende Nordlichter wirkt dies jetzt im Januar besonders schön, da die Bäume momentan unzählige Früchte tragen – sofort stellt sich ein Mittelmeer- und Urlaubsfeeling ein!
Das Orange setzt sich auch vielerorts an den Gebäuden fort, die durch die ausgewählten Bausteine oder durch ihre Fassadenfarbe, verstärkt insbesondere im Abendlicht, eine orange-warme Atmosphäre ausstrahlen.
Auch die valencianischen „Nationalgerichte“ sind orange. Da wäre zum einen Agua de València: Das „Wasser Valencias“ ist der stadteigene Cocktail, der insbesondere aus frisch gepresstem Orangensaft besteht – kein Wunder ist auch er leuchtend orange. Dies gilt auch für das hiesige Nationalgericht, die Paella valenciana, die ihre gelblich-orange Farbe durch den Safran bekommt. Mehr zu den kulinarischen Spezialitäten findet ihr in diesem Blog!


Eine zweite Besonderheit Valencias, die nicht in jedem Reiseführer zu finden ist: Valencia ist Bat-City. Die Fledermaus ist aufgrund einer Legende aus dem Mittelalter das Wappentier und tierische Wahrzeichen der Stadt. Im 13. Jahrhundert wurde die Stadt von den Mauren besetzt und Jaume I., der katholische König von Aragon, wollte sie zurückerobern. Die Legende besagt, dass eine Fledermaus den König vor einem nächtlichen Überraschungsangriff der Mauren warnte. Aus Dankbarkeit ziert das Tierchen heute das Stadtwappen und ist unzählige Male in der Stadt zu finden: Über dem Portal des Rathauses (Ajuntament), in der Seidenbörse, auf einigen Gullydeckeln und im Wappen des FC Valencia (der mit dem amerikanische Verlag DC Comics hierzu sogar einen Rechtsstreit führte), um nur einige Beispiele zu nennen. Wer seine Kinder bei einem Stadtrundgang beschäftigen will, lässt sie Fledermäuse suchen!
Seid ihr neugierig geworden, was Valencia außer Orangen und Fledermäusen sonst noch bietet? In den nächsten Blogs werde ich mich mit den kulinarischen Spezialitäten befassen und die Orte vorstellen, die uns in der Altstadt und Neustadt am besten gefallen und am meisten beeindruckt haben. Doch zunächst ein paar praktische Tipps.
Praktische Tipps zu Valencia
- Wer mit dem Flugzeug anreist: Die Altstadt liegt 8 Kilometer entfernt und kann mit der Metro (20 Minuten; es wird allerdings eine Tarjeta Mobilis benötigt), dem Bus oder am einfachsten – gerade bei mehreren Personen und mit Kindern – mit dem Taxi (rund 20 Euro, außerhalb von Stoßzeiten 15 Minuten) erreicht werden.
- Wir würden auf jeden Fall wieder in der Altstadt Quartier beziehen und können, gerade Familien mit Kindern, die modernen, blitzsauberen Apartments von Mon Suites Catedral empfehlen. Liegen super zentral zwischen Kathedrale und Mercat Central, haben eine eigene Küche, Wohnzimmer und wahlweise ein bis drei Schlafzimmer.
- In der Altstadt (Ciutat Vella) benötigt man keine öffentlichen Verkehrsmittel, alles ist fußläufig erreichbar, viele Straßen sind verkehrsberuhigt (und für Ausländer ein Alptraum mit dem eigenen Auto; Parkhäuser ebenfalls Mangelware).
- Wer von der Altstadt aus die Stadt der Künste und der Wissenschaften (Ciutat de les Arts i les Ciencies) und/oder den Strand erreichen will, dem empfehlen wir, ein Fahrrad zu mieten. Verleihe gibt es überall in der Altstadt, wir haben bei The Easy Way gemietet, Standardrad ohne Gangschaltung 6 Euro pro Tag, 10 Euro mit Gangschaltung (Stand 01/22). Fahrradkorb, Schloss und Helm (für Kinder/Jugendliche obligatorisch) sind im Preis enthalten.
- Die Ciutat de les Arts i les Ciences ist perfekt über Fahrradwege im trockengelegten Flussbett des Turia zu erreichen (ca. 15 Minuten von der Altstadt). Der Fluss wurde aufgrund von früheren Überschwemmungen umgeleitet und das Flussbett in den 1990ern auf 8 Kilometern Länge in einen Park samt Radwegen, Spielplätzen und Sportstätten umgewandelt.
- Weitere ca. 15 Minuten braucht man von dort mit dem Fahrrad bis zum Beginn des Stadtstrandes Playa (Platja) de las Arenas/Cabanyal. Zwar führt der Radweg entlang der Straße, ist aber von dieser abgetrennt und daher ebenfalls gut und sicher (wenn auch nicht ganz so schön wie im Flussbett) befahrbar. Der Strand ist kilometerlang, breit, feinsandig und flach abfallend – perfekt für Familien mit Kindern!
- Valencia hat eine eigene Sprache, das Valencianisch. In den Valencia-Blogs verwende ich meist beide Namen, die Spanischen (castellano) und die Valencianischen (valencià).

Wenn ihr mehr über Valencia erfahren wollt, dann lest Kulinarische Spezialitäten in Valencia, Valencia: unsere Lieblingsplätze – Altstadt und Valencia: unsere Lieblingsplätze – „Neustadt“. Viel Spaß damit!
Kommentar verfassen