Unseren letzten Urlaubstag verbringen wir in Bari, der Hauptstadt Apuliens. Da wir mittlerweile „altstadterprobt“ sind, haben wir auch hier eine Unterkunft direkt im historischen Zentrum gebucht. Also heißt es wieder: Parken am Rand der TZL und Gepäck schleppen bis zur Unterkunft. Das ist in Bari Altstadt eine kleine Herausforderung, denn auch hier ist die Altstadt ein Gewirr aus kleinen Gassen, wo es gar nicht so einfach ist, ein bestimmtes Haus zu finden. Doch schließlich haben wir es geschafft, verstauen unser Gepäck und ziehen los.
In Reiseführern und Blogs ist zu lesen, dass die Citta Vecchia von Bari vor nicht allzu langer Zeit selbst tagsüber nicht ungefährlich war. Davon ist heute nichts mehr zu spüren. Die gepflasterten Straßen blitzsauber, fast alle Häuser gut hergerichtet, es gibt gefühlt fast ebenso viele B&Bs wie Wohnungen sowie Restaurants und Caffès an jeder Ecke. In den Wohnungen stehen vielerorts die Türen offen und Stühle vor den Türen (außer zur Mittagszeit wie auf den Fotos), die Einheimischen leben vor allem abends auf der Straße.
Das Leben auf der Straße zeigt sich insbesondere in der Nudelstraße, der Strada delle Orecchiette (Strada Arco Basso), wo zahlreiche Frauen vor den Augen der Touristen die typischen „Öhrchennudeln“ formen. Das wirkt zwar an dieser Stelle eher wie touristische Folklore, ist aber dennoch hübsch anzuschauen und wir sehen dieses Handwerk auch an anderer Stelle in der Altstadt.
Am Ende der Nudelstraße stoßen wir auf das Castello Svevo. Das schwäbische Kastell ist ein weiteres Zeichen der Anwesenheit des Staufers Friedrich II, der überall in Süditalien seine Spuren hinterlassen hat (siehe auch Apuliens Mitte mit Castel del Monte, Polignano und Ostuni). Hübsch anzuschauen ist auch die städtische Kathedrale San Sabino, auf deren Vorplatz das italienische Leben tobt.
Die Hauptattraktion von Baris Altstadt ist jedoch die Basilica S. Nicola. Mit ihrem Bau wurde im 11. Jahrhundert begonnen, als die Reliquien des Heiligen Nikolaus nach Bari gebracht wurden. Wir betreten die Kirche durch das Hauptportal, das von zwei Stieren flankiert wird, denen leider die ursprünglichen Bronzehörner fehlen. Ochsen trugen einst die Reliquien des Heiligen in die Stadt und knieten an dem Platz nieder, wo heute die Kirche steht. Der romanische Innenraum wird dominiert von einer hölzernen Decke aus dem Barock. Unbedingt sehenswert ist die Säulenkrypta, wo auch die Reliquien des Heiligen gesichert ruhen.
Neben der Altstadt solltet ihr auch einen Abstecher in die Neustadt machen, die sich jenseits des palmengesäumten Corso Vittorio Emanuele II befindet. Im Borgo Nuovo dominieren die Bürgerhäuser und in der Fußgängerzone lässt sich schön einkaufen.
Zum Abschluss des Tages lassen wir uns einen Aperitivo vor der Kathedrale San Sabino schmecken und gehen anschließend Abendessen in das Bistrot Nicolaus am Übergang von Alt- zu Neustadt auf dem Corso Vittorio Emanuele II. Das Nicolaus ist mehr ein Fischgeschäft als ein richtiges Restaurant, aber umso frischer der Fisch und absolut günstig. Nach einem leckeren Abendessen schlendern wir durch die auch nachts alles andere als gefährlich wirkende Altstadt und nehmen mit Bari so langsam Abschied von Apulien und einem wunderschönen Urlaub!
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