Von Cairns und Mission Beach aus geht es weiter nach Süden. Die Landschaft beginnt sich zu verändern, wir kommen aus den „Wet Tropics“ langsam in trockenere Tropen. Ab Innisfail bestimmen Bananenplantagen links und rechts des Bruce Highway das Landschaftsbild, die Straße wird beworben als „Worlds longest Banana Split“ – die Früchte sind zum Schutz gut eingepackt. Hinter Cardwell wird es dann gänzlich trocken, wir fragen uns, von was sich die Rinderherden, oft Zebus, hier ernähren…
Schließlich kommen wir an unserem nächsten Übernachtungsstop in Townsville an. Die Stadt mit fast 200.000 Einwohnern ist das Tor zu Magnetic Island und vor allem deshalb bei den Touristen beliebt. Uns fällt allerdings auf, dass zahlreiche Restaurants und Shops im Zentrum, trotz bester Lage und schöner, teils historischer Gebäude, leer stehen – das Geschäft läuft wohl nicht so gut. Oder ist es die Tatsache, dass alle Hotels über eine eigene Küchenzeile verfügen?
Magnetic Island ist allerdings sehr gefragt, wir finden auf dem offiziellen Parkplatz am Ferry Terminal keinen Platz und müssen auf einen benachbarten Parkplatz ausweichen. Die „Sealink“ Fähre pendelt rund 18 mal am Tag zwischen dem Festland und der Insel, etwa 20 Minuten dauert die Überfahrt. Sealink bietet auch diverse „Kombi-Pakete“ an, wir haben das Paket mit Fährüberfahrt, einem „Topless Car“ und dem Eintritt zum Koala Sanctuary gebucht.
Angekommen auf Magnetic Island erfahren wir erst einmal, wie weit weg wir uns von daheim befinden – mehr als 14.000 Kilometer! Dann holen wir unser kleines Cabrio bei Topless Cars ab. Die Dinger sind ziemlich in die Jahre gekommen und es funktioniert gerade das Nötigste. Wirklich brauchen tut man sie aufgrund der geringen Entfernungen nicht (es pendelt auch ständig ein Inselbus zwischen den Orten hin und her), aber die kleinen Flitzer sorgen natürlich dafür, dass man unabhängiger ist. Und das Wichtigste: Es macht großen Spaß, mit diesen Buggies über die Insel zu fahren!
Wir fahren als erstes zur Horseshoe Bay, der großen Bucht im Norden der Insel. Die Bucht ist wunderschön und eignet sich auch gut zum Baden, da sie mit Stingernet ausgestattet ist. Also stürzen wir uns in die kühlen Fluten. Praktischerweise gibt es auch Duschen am Strand – und Picknicktische, wo wir anschließend unsere Fish&Chips verzehren, belagert von Möwen, dem großen Eisvogel „Lachenden Hans“ (Kookaburra) und sonstigen lustigen Vögeln.
In der nähe von Horseshoe Bay liegt auch das Koala Sanctuary, daran angegliedert auch eine Bungalowanlage mit kleinem Restaurant. Dreimal täglich werden Führungen durch den kleinen Park angeboten. Die „Ranger“ erzählen allerlei Interessantes über die Tiere, von Schildkröten über verschiedene Echsen, Schlangen und Vögel bis hin zu „Salties“ (die auch gefüttert werden) und einem Wombat – der als nachtaktives Tier wohl immer nur schlafend zu sehen ist. Verschiedene Tiere darf man auch halten, wie eine Python und einen Hausdrachen (ha ha, nicht die Ehefrau, sondern eine Bartagame). Das Highlight ist aber sicher, dass man in ein Koala-Gehege darf und jeder kann hier ein Foto ganz aus der Nähe machen, ob mit oder ohne Kind und Kegel. Extra bezahlen muss man dafür, wenn man einen Koala halten will (wir werden dies an anderer Stelle tun). Die sind schon sehr putzig, diese knuffigen Fellknäuel. Unseres ist ein dreijähriges Männchen, das friedlich schläft und sich durch nichts aus der Ruhe bringen lässt.
Unser Ziel ist es jedoch, einen Koala in freier Wildbahn zu sehen. Wir fahren ein Stück die Straße zurück, wo wir von einem Parkplatz aus die Wanderung zum Fort machen (Wanderpläne gibt es bereits am Ferry Terminal) – hier soll die beste Möglichkeit sein, Koalas rechts und links des Weges zu sehen. Es ist ziemlich heiß und wir sind froh, dass der Weg zumindest im Halbschatten verläuft. Er bietet auch schöne Ausblicke in die Buchten und sogar Wasserstellen zum Auffüllen der Trinkflasche. Und dann haben wir tatsächlich Glück und sehen wilde Koalas! Natürlich schlafend, wie sie es 18 bis 20 Stunden täglich tun. Aber dann laufen sie wenigstens nicht weg, wenn wir sie fotografieren. Wir sind auf jeden Fall begeistert und unser Tagesausflug nach Magnetic Island hat uns allen supergut gefallen!
Am nächsten Morgen frühstücken wir noch an der hübsch angelegten Uferpromenade „The Strand„, mit herrlichen Blick auf Magnetic Island, bevor die Fahrt weiter geht in Richtung Süden und Airlie Beach.
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