Rockhampton und Yeppoon: Rinder, Kängurus, Koalas und quallenfreie Strände

Zwischen unseren Etappen Airlie Beach / Whitsundays und Hervey Bay / Fraser Island liegen fast 900 Kilometer Fahrt auf dem Bruce Highway – das ist für uns keinesfalls an einem Tag zu schaffen. Also muss die Fahrt unterbrochen werden und zwar optimalerweise in der Mitte, denn auch 450 Kilometer sind eine lange Fahrt für einen Tag. Nach ein bisschen Recherche haben wir haben uns dafür entschieden, unsere Hotelübernachtung in Yeppoon am Meer einzulegen. Rockhampton, das direkt am Bruce Highway liegt, befindet sich im Landesinneren, Yeppoon direkt am Meer.

Zuckerrohr-Country

Aber erst einmal geht es los in Airlie Beach. Schon in Mackay beschließen wir, einen Stop einzulegen, wie immer hat einer Hunger. Hier bietet sich ein Besuch im größten Einkaufszentrum weit und breit an, dem Caneland Central. Der Foodcourt lässt auch wirklich keine unserer vielfältigen Essens-Wünsche offen und weil es sich gerade so nett anbietet, shoppen wir auch noch ein bisschen, die Kinder wollen ihr Weihnachtsgeld gut anlegen.

Sarina Shugar Shed: Miniatur-Zuckermühle mit vielen Proben

Unser nächster geplanter Stop ist Sugar Shed in Sarina. Wie schon der Name des Einkaufszentrums erkennen ließ, befinden wir uns inmitten des „Zuckerrohrherzens“ Australiens. Allerdings begleiten uns die Zuckerrohrfelder schon seit Cairns, also wird es auch Zeit, das wir uns endlich mal näher mit dem Zuckerrohr und seiner Verarbeitung beschäftigen – und hier ist „Sarina Sugar Shed“ optimal geeignet und wurde für seine Darbietung auch mehrfach ausgezeichnet.

Am Rande der Stadt, unweit der eigentlichen Zuckermühle, wird in der „einzigen Miniatur Zuckermühle Australiens“ – so die stolzen Betreiber – die Herstellung des Zuckers verdeutlicht. Zunächst wird ein kurzer touristischer Film über Sarina und sein Umland gezeigt, bevor es eine kleine Führung zu einigen Original-Maschinen gibt – wegen der brütenden Hitze werden wir alle mit Regenschirmen ausgestattet – lustig! Wir erfahren unter anderem auch, wie Zuckerrohr wächst (nämlich mehrjährig), welche unterschiedlichen Sorten es gibt, wann geerntet wird und dass wirklich restlos alles von der Pflanze verwertet wird. Dann geht es in ein kleines Häuschen mit der „Miniatur-Mühle“ und hier wird tatsächlich anhand verkleinerter Geräte und Filmen der Prozess der Zuckerherstellung gezeigt, wir probieren den „Rohling“, den frisch gepressten Zuckerrohrsaft (schmeckt super) und der Melasse. Jetzt wissen wir, warum Vegemite bei den Australiern so beliegt ist, es besteht größtenteils aus Melasse, einem Abfallprodukt bei der Zuckerherstellung (und so schmeckt es ja auch, finden zumindest wir…).

Danach geht es wieder zurück in den Vorführungsraum und hier geht es so richtig ans Probieren. Denn aus den verschiedenen Zuckerprodukten, gepaart mit den Früchten der Region, lässt sich so allerlei herstellen: diverse Saucen und Chutneys, Liköre und Rum. Wir testen eifrig und als Nicht-Fahrerin muss ich mich erbarmen und fast alle alkoholhaltigen Getränke zu mir nehmen. Die Kinder erhalten zusätzlich Zuckerwatte (die der Fahrer verschmäht). Am Ende sind also fast alle glücklich und wir nehmen die Fahrt gen Süden wieder auf!

Yeppoon und Rosslyn Bay

Schließlich erreichen wir am späten Nachmittag Yeppoon, das uns bislang völlig unbekannt war. Es ist eher ein Urlaubsort für die Australier als für die Ausländer, das könnte sich unserer Meinung nach ändern. Denn Yeppoon und das benachbarte Rosslyn Bay, wo unser Hotel steht, hat einiges zu bieten: es sind nette Urlaubsorte mit schönen Stränden, Yeppoon hat eine hübsche Uferpromenade, die wie so oft in Australien bestens ausgestattet ist mit überdachten Spielplätzen, Sitzgelegenheiten, sogar Grillplätzen und in diesem Fall noch die „Keppel Kraken“, Wasserspiele für die Kids. Und das beste für uns: Wir können endlich einmal ohne Stinger Suits und Quallennetz im Meer schwimmen! Die Quallen können zwar auch hier vorkommen, tun es aber netterweise eher selten. Dennoch immer vor einem Bad die Einheimischen fragen, sie wissen genau Bescheid! Ein sehr lohnenswertes Ziel sollen auch die Keppel Islands sein (die Fähre legt in Rosslyn Bay ab und braucht weniger als eine halbe Stunde), das wäre unser Programm für das nächste Mal, denn leider reicht die Zeit dafür nicht.

Außerdem sehen wir in und um Yeppoon zum ersten Mal wilde Emus (der Nachbarort heißt passenderweise Emu Park), zusätzlich zahlreiche Kängurus und Wallabies, schwarze Kakadus, die riesigen Flughunde in der Lagune und das Beste für die Kinder: Es gibt einen wunderbaren kleinen Privatzoo.

Cooberrie Park

Der Cooberrie Park liegt unweit von Yeppoon und ist ein kleiner familiengeführter Park mit zahlreichen einheimischen Tieren. Am Eingang kann man Futter für die Tiere kaufen und darf damit alles füttern, was frei herumläuft, und das sind vor allem Kängurus, Pfauen und noch anderes Fluggetier, wer sich traut auch Emus. Ich traue mich einmal, habe aber doch ziemlichen Respekt vor dem kräftigen Schnabel (aber die Finger sind alle noch dran).

Viel mehr Spaß haben die Kinder daran, die Kakadus zum Tanzen und Sprechen zu bewegen und die Kängurus zu füttern. Das ist aber auch wirklich toll, einige Kängurus haben sogar „Joeys“ (so heißen die Baby-Kängurus) im Beutel, sind aber trotzdem ganz zahm und fressen aus der Hand. Schön ist auch, dass sie dies sowohl auf der großen Wiese, als auch bei einem kleinen „Bushwalk“ tun, man hat so fast das Gefühl, wilde Kängurus zu füttern.

Der Höhepunkt des Tages, wenn nicht des Urlaubs, für die Kinder ist es, einen Koala zu halten. Für dieses Erlebnis kann ich den Cooberrie Park nur empfehlen. Wir haben auch auf Magnetic Island einen „Koala-Park“ besucht, wo dies möglich gewesen wäre, jedoch ist es im Cooberrie Park nicht nur günstiger, sondern vor allem darf man den Koala sehr viel länger halten und kann richtig schöne Fotos machen. Die Kinder sind restlos begeistert!

Rockhampton: Rinderhauptstadt Australiens

Zum Abendessen gibt es dann ein leckeres Tier auf dem Teller (nein, nicht Känguru!). Dafür fahren wir nach Rockhampton, der Rinderhauptstadt Australiens, was uns mehrere lebens- und überlebensgroße Figuren überall in der Stadt sowie natürlich die zahlreichen Herden im Umland verdeutlichen.

Wir haben uns das „Stonegrill-Restaurant“ im Ascot-Hotel ausgesucht, das vielfach im Internet gelobt wird. Das Äußere ist ziemlich unscheinbar bis hin zu nicht-einladend – man betritt das Restaurant über eine Bar mit bei den Australiern so beliebten „Pokies“ – Spielautomaten (das Restaurant ist davon zum Glück abgetrennt). Aber der Wirt empfängt uns auf’s Herzlichste, erklärt uns anschaulich sämtliche Fleischstücke, die er auf seiner Karte hat, und wir erleben einen tollen Abend mit Steaks zum selbst Grillen! Wer noch mehr Zeit in Rockhampton verbringt, dem seien die Vieh-Auktionen in Gracemere (Central Queensland Livestock Exchanges) empfohlen – sie sollen sehr beeindruckend sein. Leider finden sie aufgrund der Ferienzeit gerade nicht statt.

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