Portugal, wir kommen! Bereits zum siebten Mal bereisen wir dieses wunderschöne Land, zum vierten Mal gemeinsam mit den Kindern. Wir lieben dieses Land und seine Menschen, das Essen, die schönen und in weiten Teilen herrlich leeren Strände, die lebhaften Städte und verschlafenen Dörfer sowie die vielen Kulturdenkmäler – nicht wenige mit „Kulturerbe-Rang“ -, von deren wir oft erst in Vorbereitung auf den Urlaub erfahren haben. Oder wisst ihr, dass die Klöster in Tomar, Batalha und Alcobaca, die alte Universitätsstadt Coimbra, die Altstadt von Porto, die Weinregion Alto Douro und das historische Zentrum von Guimaraes Weltkulturerbe der UNESCO sind? Die drei letzten werden wir in diesem Urlaub besuchen, die anderen hatten mein Mann und ich vor Jahren schon kennen gelernt, als wir schon einmal in Nordportugal waren.
Reisevorbereitung für Nordportugal und Nordspanien
Wie so oft dient uns ein Reiseführer des Michael Müller Verlags, Nordportugal, zur Reisevorbereitung. Zur Einstimmung habe ich die zwei Algarve-Krimis „Lost in Fuseta“ von Gil Ribeiro gelesen, in denen ein deutscher Kommissar mit Asperger-Syndrom gemeinsam mit Portugiesen an der Algarve ermittelt. Das passt zwar räumlich nicht ganz, aber stimmt schön auf den Urlaub ein. Für den Urlaub aufgespart hatte ich mir „Barco Negro“ von Mario Lima, ebenfalls ein Krimi, der aber passenderweise in Porto spielt. Für die Kinder haben wir das Buch „1000 Gründe warum ich unmöglich nach Portugal kann“ gekauft – die Geschichte über ein 11-jähriges portugiesisches Mädchen, das in der Schweiz aufgewachsen ist und dann nach Portugal zurückkehren muss, ist witzig geschrieben und gefällt unseren Töchtern (9 und 12).
Wie so oft beschließen wir, nicht an einem Urlaubsort zu bleiben, sondern an verschiedenen Standorten zu übernachten und wählen Unterkünfte in Castelo do Neiva, Miranda do Douro, dem unteren Dourotal und Porto aus. Und da wir uns so nah an Spanien befinden, planen wir auch Tagesausflüge nach Galizien und Kastilien-Léon ein.
Ankunft in Portugal
Mit der Lufthansa geht es auf einem Direktflug nach Porto. Unsere Nasen kleben bei der Landung am Fenster, als wir den Douro und die „Ponte da Arrabida“ überfliegen wissen wir, gleich sind wir da! Wir nehmen unseren Mietwagen entgegen und fahren knapp eine Stunde gen Norden zu unserem ersten Urlaubsdomizil, der Quinta do Monteverde in Castelo do Neiva.
Quinta do Monteverde in Castelo do Neiva
Das Haupthaus der Quinta do Monteverde ist ein restauriertes Herrenhaus aus dem 17. Jahrhundert. Es wird von einem großzügigen und sehr gepflegten Areal voller Blumen (vor allem traumhafte Hortensien) umgeben und verfügt über einen Pool, einen Fitnessraum sowie einen Tennisplatz (ja, das war in der Tat ein Entscheidungskriterium). Wir beziehen ein großzügiges und stilvoll eingerichtetes Häuschen im Garten, mit zwei Schlafzimmern, zwei Bädern, Küche, großem Wohnzimmer und eigener Terrasse inmitten von Walnussbäumen und Hortensien und fühlen uns sofort pudelwohl! Netterweise schlägt die Uhr der benachbarten Kirche nachts nicht, wir hatten schon das Schlimmste befürchtet…
Die Quinta ist nur einen Steinwurf vom Meer entfernt und nachdem wir uns eingerichtet haben, wollen die Kinder natürlich sofort an den Strand von Castelo do Neiva. Hinter den Dünen öffnet sich eine sichelförmige Bucht mit feinsandigem Strand und einer Mole, hier lässt es sich aushalten! Wir genießen einen romantischen Sonnenuntergang und sind im Urlaub angekommen.
Anschließend sind wir hungrig und entscheiden uns für das Fischrestaurant „Segredos do Mar„. Eine sehr gute Wahl! Frischer Fisch in Vitrinen und (noch lebende) Hummer in Aquarien empfangen uns und die Bude ist voller Einheimischer. Wir wählen eine Cataplana de Tamboril (Eintopf mit Kartoffeln, Tomaten, Seeteufel und Garnelen) sowie einen Spieß mit Kalmaren und Garnelen (die Pommes lassen wir nahezu „links liegen“) – beides schmeckt vorzüglich und die Portionen sind riesig. Wie so oft stellen wir fest, wie gut Fisch und Meeresfrüchte in Portugal sind und wie günstig man hier essen kann, wir zahlen inklusive kleiner Vorspeise, einer Flasche Vinho Verde und einem Nachtisch nur rund 60 Euro für ein fürstliches Mahl!
Am nächsten Abend gehen wir in der benachbarten „Taberna da Laurinda“ essen und werden ebenfalls nicht enttäuscht: Wieder ist das Restaurant gut gefüllt mit portugiesischen Gästen, die Oma grillt draußen Fisch und Octopus und wir verständigen uns mit unseren paar Brocken portugiesisch und Händen und Füßen. Gegessen wird besagter gegrillter Octopus und ein superleckerer Arroz de Marisco mit unglaublich vielen Meeresfrüchten, gekrönt von einer Flasche Rosé von Mateus (na ja…), vor kitschigem Sonnenuntergang. So lässt es sich aushalten…
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