Florida: Orlando – Welthauptstadt der Themenparks

Nächste Station unseres USA-Urlaubs war Orlando. In dieser Welthauptstadt der Themenparks und des Kommerztourismus dreht sich alles ums künstliche Vergnügen und Nervenkitzel, aber immerhin gepaart mit einer Vielzahl günstiger Übernachtungsmöglichkeiten und zahlreichen guten Restaurants aller Preislagen und Geschmacksrichtungen – natürlich außerhalb der Parks.

Doch bevor wir uns in diese Kunstwelt gestürzt haben, legten wir auf der Fahrt von Sanibel nach Orlando einen Zwischenstopp im Highlands Hammock State Park bei Sebring ein.

Highlands Hammock State Park

Obwohl der Highlands Hammock State Park einer der ältesten Parks Floridas und wunderschön ist, findet er sich in kaum einem Reiseführer, auch wir haben ihn eher zufällig entdeckt. Er ist vermutlich zu wenig „spektakulär“ und auch Tiere sind seltener zu sehen, wenngleich es unter anderem viele Wasservögel, Alligatoren, Schildkröten, Rehe und Schlangen gibt. Für uns war er durch seine vielfältigen kurzen Trails und (Board)Walks durch das üppige Grün sehr reizvoll und definitiv einen Stopp wert.

Nach Bezahlen einer kleinen Eintrittsgebühr führt eine Loop-Straße mit Parkplätzen an den jeweiligen Wanderwegen durch den Park, zu bestimmten Zeiten verkehrt hier auch ein von den Rangern geführtes Bähnchen. Unter den Wanderwegen zu fünf verschiedenen Biotopen hat uns besonders gut der Trail zur uralten Eiche und der Cypress Swamp Trail, wo man auf Stelzenwege über das Wasser läuft, gefallen. So muss Florida vor der Besiedlung ausgesehen haben: in weiten Teilen eine amphibische Landschaft mit zahlreichen Sumpfzypressen und leicht „zwielichtiger Atmosphäre“, und jeden Moment kann ein Alligator aus dem dunklen Wasser auftauchen.

Florida Highlands Hammock Sumpfzypressen

Nach diesem sehr schönen Zwischenstopp geht es weiter nach Orlando. Die Stadt bietet so viele Hotels und Konkurrenz, dass es nirgends einfach ist als hier, günstige Hotelzimmer zu bekommen. Für Familien können wir das Lake Buena Vista Resort empfehlen, das riesige Apartments mit mehreren Schlaf- und Badezimmern, Küche und sogar Waschmaschine sowie einen tollen Pool bietet, direkt neben einem kleinen Outlet und auch sonst verkehrsgünstig liegt und außerdem kostenlose Shuttle-Busse zu den großen Vergnügungsparks bietet.

Florida Orlando Lake Buena Vista Hotel

Doch bevor wir dieses Domizil bezogen haben, gönnten wir uns eine Nacht im Cabana Bay Beach Resort, einem der Universal Hotels, denn diese haben (wie der Europapark Rust) einen ganz besonderen Vorteil: früherer Eintritt in ihre Parks für Hotelgäste!

Von vornherein war klar, dass wir zwei Parks besuchen wollen: einen Disney- und einen Universal-Park – wenn wir schon einmal da sind und die Kinder hatten noch nirgendwo einen dieser Parks besucht. Beide „Ketten“ bieten mehr als einen Park an und es wird einem schwer gemacht, sich zu entscheiden. Denn die Highlights sind natürlich strategisch geschickt verteilt. Letztendlich haben wir uns für den „Disney-Klassiker“ Magic Kingdom entschieden und bei Universal für Islands of Adventure, weil uns schien, dass hier die Fahrgeschäfte am spannendsten für uns sind. Ermäßigungen gibt es – natürlich – nur, wenn man mindestens zwei der Parks einer Kette besucht, aber so viele Tage wollten wir dann doch nicht dafür verwenden. Teuer genug ist der Spaß auch so.

Universal: Islands of Adventure

Nach einer „ok-Übernachtung“ im Cabana Bay (für unseren Geschmack zu groß mit zu vielen Menschen, aber die Pools sind schön, Zimmer gut, das Essen allerdings eine Katastrophe) machten wir uns schon vor Parköffnung auf den Fußweg, um mit als erste drin zu sein – und wurden erstaunlicherweise schon vor dem „Pre-Opening“ für Hotelgäste eingelassen. Und das hat sich wahrlich gelohnt – wie ihr auf den Fotos seht, haben wir nicht nur „Hogsmeade“ nahezu menschenleer erlebt, sondern auch die Hauptattraktion, „Harry Potter and the Forbidden Journey“, ohne Anstehen besucht. Dieser Dark-Ride auf einem Besen in und um Hogwarts ist  sagenhaft gut gemacht, genau wie die weiteren Top-Attraktion „Skull Island – Reign of Kong“ (ein 4D-Simulator Ride) und „The Amazing Adventures of Spider-Man“ (3D-Dark Ride). Allein diese drei sind schon fast das gesamte Eintrittsgeld wert, daneben gibt es aber noch eine Vielzahl weitere schöne Fahrgeschäfte. Und es ist, selbst wenn sich der Park füllt, immer möglich, kleinere Attraktionen ohne große Wartezeit zu fahren und ein Vergnügen, sich in der „Wizarding World of Harry Potter“ zu bewegen, bei schwülen 30 Grad im Schatten im schneebedeckten Hogsmeade zu shoppen und ein Butterbier zu trinken, auch wenn das nicht ganz unseren Geschmack getroffen hat.

Unser Fazit: Wir kennen und schätzen den Europapark Rust sehr (siehe auch Europapark Rust: Immer wieder gerne!), aber „Islands of Adventure“ ist eine Klasse für sich. Trotz teurem Eintritt ist er sein Geld mehr als wert und das Nonplusultra der Freizeitparks schlechthin! Wer aus Kostengründen nur einen Park in Orlando besuchen will, dem sei dieser ans Herz gelegt.

Disney: Magic Kingdom

Um es vorweg zu nehmen: Ganz anders war unsere Erfahrung im Magic Kingdom. Wie gesagt hatten die Kinder noch nie einen Disney-Park besucht und kennen natürlich viele Figuren und Filme, die sie unbedingt sehen wollten – auch ich liebe die Disney-Klassiker und die modernen Filmproduktionen dieses Medienunternehmens. Hier haben wir uns die Übernachtungsnummer und Pre-Entry gespart – und schon (aber nicht nur deshalb) standen wir überall stundenlang an – wenn es sich wenigstens gelohnt hätte. Es war vielleicht ein Fehler, zuerst den Universal Park zu besuchen, aber gegen diesen konnte Magic Kingdom nur „verlieren“. Keines der Fahrgeschäfte hat uns wirklich „umgehauen“, hier ist seit Jahren die Zeit stehen geblieben (wir waren vor 20 Jahren mal in Eurodisney) und man lebt von seinem Image. Wenn der Reiseführer „It’s a Small World“ als Highlight preist, kann ich nur den Kopf schütteln oder an „Bestechungsgelder“ denken, Peter Pan’s Flight ist derart langweilig – dafür standen wir 90 Minuten an, allenfalls für ganz kleine Kinder ist dies spannend. Und auch die Attraktionen für die Älteren wie das „Haunted Mansion“ oder „Big Thunder Mountain Railroad“ sind maximal „ganz nett“ – wenn man nach mehr als einer Stunde in jeder Schlange dann ein paar Minuten fahren darf. Der Park ist chronisch überfüllt und das ist einfach nur nervig. Und wenn man sich mal den „Spaß“ macht, die negativen Bewertungen bei Tripadvisor zu lesen (hätten wir das mal vorher gemacht!), dann lag es mitnichten an unserem Wochentag (es war kein Wochenende!) oder der Saison.

Für uns halten wir fest: Für die Hälfte des Eintrittspreises finden wir den Europapark Rust deutlich attraktiver. Ok, man muss Disneys Cinderella-Schloss und die berühmte Parade (die auch wirklich schön ist) vielleicht einmal gesehen haben, aber sicher würden wir kein zweites Mal einen derart hohen Eintrittspreis fürs lange Anstehen an mittelmäßigen Attraktionen bezahlen. Unsere hohen Erwartungen wurden definitiv enttäuscht.

Sonstige Aktivitäten in und um Orlando

Es gibt glaube ich nichts, was man in Orlando nicht machen kann, aber uns haben zwei Vergnügungsparks gereicht. Von Orlando aus kann man prima auch einen Tagesausflug ins Kennedy Space Center nach Cape Canaveral machen.

Kennedy Space Center

Das berühmte Kennedy Space Center der NASA auf Cape Canaveral ist nur eine Stunde von Orlando entfernt. Eigentlich sind unsere Mädels keine Weltraumexperten, aber der Besuch hier hat uns alle fasziniert! Nirgends sonst kann man so viel über die Geschichte der (amerikanischen) Raumfahrt erfahren und „hautnah erleben“ wie hier, mit Original Exponaten, viel multimedialen und interaktiven Elementen und auf Wunsch (und gegen Aufpreis) sogar mit echten Raumfahrern.

Es gibt so unglaublich viel zu sehen, langweilig wird es bestimmt nicht werden. Unser Tipp: So früh wie möglich vor Ort sein und die Highlights als erstes ansteuern, damit ihr alles (das meiste) sehen könnt. Ein Höhepunkt des Centers ist die Ausstellung zur Raumfähre Atlantis, inklusive des Original Space Shuttles. Auch an einem simulierten Shuttle-Start, der Shuttle Launch Experience, könnt ihr teilnehmen!

Nicht versäumen solltet ihr auch die Bustour zum Apollo/Saturn V Center. Auf der Fahrt sieht man unter anderem das riesige NASA Gebäude sowie die Abschussrampen aus der Nähe. Die Bustour hält an mehreren Stationen. Teil der Rundfahrt sind unter anderem das Firing Room Theater, wo der Start der Apollo nachgestellt wird und an anderer Stelle eine Nachstellung der Mondlandung der Apollo. In einer riesigen Halle kann die gigantische Saturn V Mondrakete bestaunt und auch mal ein Stück Mondgestein angefasst werden.

Daneben könnt ihr die Astronaut Hall of Fame besuchen, sehr gute IMAX-Filme anschauen, durch den „Rocket Garden“ wandeln und und und. Wenn es zeitlich passt, könnt ihr sogar einen „Rocket Launch“ miterleben.  Wir fanden, der nicht ganz billige Eintritt ist absolut gerechtfertigt, das Kennedy Space Center sollten auch „Nicht-Weltraum-Fans“ unbedingt besichtigen.

Kulinarisches Vergnügen

Was ihr in Orlando aber definitiv nicht versäumen solltet, ist, euch aus der Fülle der Restaurants eines mit eurer Lieblingsgeschmacksrichtung herauszusuchen – ihr werdet garantiert fündig (vorausgesetzt ihr habt ein Auto)! Wir haben an einem Tag „Fisch und Meeresfrüchte satt“ bei „Red Lobster“ gegessen, den zweiten Tag das japanische Teppanyaki-Restaurant „Kobe“ besucht und am dritten Tag ein Steakhaus. Lecker!!!

 

 

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