Florida: Sanibel und Captiva Island

Baden in Florida ist gerade für Familien mit Kindern an der Golfküste wunderschön. Nur hat man hier die „Qual der Wahl“, denn es gibt zahlreiche schöne Strände entlang der Küste und auf vorgelagerten Inseln. Wir haben uns für Sanibel Island entschieden, denn diese Insel birgt eine Besonderheit: Nirgendwo sonst in den USA kann man besser Muscheln, Sanddollar und mit etwas Glück auch fossile Haifischzähne sammeln!

Die Inseln Sanibel und ihr Nachbar Captiva liegen in unmittelbarer Küstennnähe bei Fort Myers. Von dort kommend muss man eine Brücke überqueren, wo alle Besucher und Gäste eine „Eintrittsgebühr“ bezahlen müssen. Hinter der Brücke befindet sich das Visitor Center mit Karten- und Informationsmaterial über die Inseln.

Florida Sanibel Island MuschelnEs führt eine (Haupt-)Straße vom südlichen Ende von Sanibel über eine kurze Brücke bis zum nördlichen Ende von Captiva. Während die dem Festland zugewandte Nord-Ostküste mit Mangroven gesäumt ist, finden sich an der Süd-Westküste traumhafte weiße Sandstrände voller Muscheln. Und wahrlich, es ist ein Sammlerparadies, nicht nur für Kinder! So viele unterschiedliche Muscheln, Schnecken und Sanddollar habe ich noch nie auf einem Haufen gesehen. Im Bailey-Matthews National Shell Museum werden nicht nur alle gezeigt, sondern es gibt auch einen kleinen kostenlosen Muschelführer. Mit diesem ausgestattet, macht das Sammeln noch mehr Spaß!

Besonders stimmungsvoll ist das Sammeln beim Sonnenuntergang (da holt man sich auch keinen Sonnenbrand im Nacken). Da sich die schönen Strände, und damit auch die Hotels, in westlicher Ausrichtung befinden, kann man herrlich bei Sunset den Strand entlang laufen, die Reiher und Ibisse beim Abendessen beobachten und Muscheln suchen. Und wenn man ganz viel Glück hat, zieht eine Horde Delfine vorbei. Ein Paradies!

Auch unser Hotel, das Waterside Inn, lag direkt am Strand. Es ist eine kleine romantische Bungalowanlage, wo jedes Cottage nach einer Frucht benannt und entsprechend angestrichen ist – unseres hieß „Lime“. War das herrlich: aus dem Bungalow raus und schon war man direkt am Strand, musste nur aufpassen, nicht über eine der „Schildkrötengelege-Schutzabsperrungen“ zu stolpern. Auf den Muschelbänken empfehlen sich natürlich Badeschlappen, aber ansonsten herrscht feinster weißer Sand vor!

Bettenburgen oder riesige Apartmentblöcke gibt es übrigens weder auf Sanibel, noch auf Captiva, auch das ein echtes Plus. Mangelware sind Parkplätze für Tagesbesucher (besonders an den Stränden), da wir ja aber Gäste waren, stellte dies kein Problem dar. Ansonsten ist jegliche Art von Infrastruktur wie (kleine) Supermärkte, Shops (der bekannteste heißt passenderweise „She Sells Sea Shells“) und viele Restaurants (den Kindern hat es besonders gut im Timbers und in der Blue Giraffe gefallen) vorhanden.

J.N. „Ding“ Darling National Wildlife Refuge

Der nordöstliche Teil von Sanibel ist wie gesagt Mangrovengebiet und ein großer Teil davon bildet das Natur- und Tierschutzgebiet J.N. „Ding Darling National Wildlife Refuge, benannt nach dem gleichnamigen Umweltschützer und Karikaturisten. Da hier Süßwasser auf Salzwasser trifft und der Caloosahatchee River viele nährstoffreiche Sedimente anschwemmt, finden zahlreiche Tiere und Pflanzen optimal Nahrung und können gut beobachtet werden. Highlights sind sicher eine Begegnung mit den Manatees, den sanftmütigen, trägen Rundschwanzseekühen, und den Delfinen. Außerdem gibt es unzählige Vogelarten wie Löffler, Reiher, Ibisse, Pelikane, Raubvögel und Schlangenhalsvögel, Alligatoren und Schildkröten, aber auch Säugetiere wie Waschbären und Opossums sind anzutreffen.

Der Eintritt in den Park ist gegen eine geringe Gebühr möglich, die Ausstellung des Besucherzentrums kann kostenlos besichtigt werden. Durch den Park führt eine kleine Straße mit verschiedenen Stoppmöglichkeiten, Beobachtungsposten und kleinen Trails (siehe Karte). Am besten lässt sich der Park jedoch vom Wasser aus erkunden, auch wir haben eine 1,5 stündige Kajaktour mit den Tarpon Bay Explorers gemacht. Die Kinder und wir hatten viel Spaß, die Kajaks durch die teils tunnelartigen Mangrovenwälder zu steuern (da war es auch schön schattig), auf offenem Wasser Delfine und viele springende Fische zu sehen und die Stille dieser Landschaft zu genießen. Ausreichend Wasser und nach Möglichkeit langärmelige UV-Schutz-Kleidung sowie Moskitospray sind unbedingt empfohlen!

Florida Sanibel Kayak Ding Darling NP

Delfintour mit Captiva Cruises

Da wir gerne Boot fahren und in Hoffnung darauf, noch mehr Delfine und vielleicht auch Manatees zu sehen, haben wir außerdem eine Delfintour mit Captiva Cruises unternommen. Und wir wurden nicht enttäuscht! Schon bei der Abfahrt in der Marina des South Seas Island Resorts haben wir zwei Seekühe gesehen – sie halten sich wohl hier öfter auf. Gemächlich dümpelten sie wie „Riesenwalzen“ durchs Wasser und hatten die Ruhe weg.

Die Delfine ließen zunächst auf sich warten, aber der Bootsführer und ein Ehrenamtlicher der Sanibel Captiva Conservation Foundation haben uns bestens unterhalten, auf allerlei Vögel und Besonderheiten hingewiesen und auch die Kinder mal ans Steuerrad gelassen. Als uns dann schließlich doch noch eine Gruppe Delfine eine Weile begleitet und uns mit ihren Sprüngen unterhalten hat, war die Tour perfekt!

Bubble Room Captiva

Anschließend haben wir, den Empfehlungen diverser Blogs folgend, dem Bubble Room auf Captiva aufgesucht. Nun ja, was soll ich sagen, geht einfach mal auf die (musikalisch untermalte) Homepage, dann bekommt ihr eine sehr gute Vorstellung davon, was euch erwartet. Der Bubble Room ist ein schrill-buntes Restaurant, vollgestopft mit allerlei Kitsch: altem Spielzeug, Puppen, Gartenzwerge, Fahrzeugen und Möbeln, auch ein Weihnachtszimmer gibt es und durch einen Teil des Restaurants fährt ein kleiner Zug. Jeder noch so kleine Platz, selbst unter der Tischplatte, ist mit Nippes zugestellt – nicht zu genau hinschauen, denn alles ist reichlich „angestaubt“. Aber man kommt definitiv aus dem Staunen und Schauen nicht heraus und das Personal sorgt zusätzlich für Unterhaltung. Selbst unsere Gastgeberin hat uns dieses Restaurant, gerade für Kinder, wärmstens empfohlen und uns von der guten Qualität der Kuchen vorgeschwärmt, den Einheimische auch für „Take-away“ holen. Der ist aber auch in der Tat sehr gut und vor allem auch riesig: Wir haben zu viert drei Stück Torte bestellt und gerade mal die Hälfte geschafft (Doggybag wird sofort gebracht). Wer in der Nähe ist, sollte vorbei schauen, ein besonderer Besuch war es auf jeden Fall.

Miromar Outlets

Einen Abstecher aufs Festland haben wir ebenfalls noch von Sanibel aus unternommen, zu den Miromar Outlets bei Estero. Mit mehr als 140 Shops ist dieses Outlet-Center eines der größten in Florida – einmal ganz groß Shoppen in den USA musste natürlich unbedingt sein!

 

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