Glitzer und Glamour in Las Vegas

Einer unsrer Uber-Fahrer in Los Angeles sagte zu uns: „Nach Las Vegas müsst ihr nachts anreisen, bei Dunkelheit ist die Stadt am Schönsten“. Ja, da ist was dran, denn diese Kunstwelt voller blinkender Lichter in der Wüste Nevadas zeigt sich dann in voller Pracht. Las Vegas verdankt seinen Boom der Legalisierung des Glücksspiels 1931 und ist heute die größte Stadt Nevadas mit über 600.000 Einwohnern. Die Stadt zieht Gäste unterschiedlicher Altersgruppen und Nationen an – vor allem Collegestudenten, Clubkameraden und JunggesellInnen-Abschiedsfeiernde, die hier „einen drauf machen“, Touristen, die Las Vegas als Ausgangspunkt für diverse Nationalparks nutzen, natürlich viele Glücksspieler und Leute, die sich das ganze Spektakel einfach einmal anschauen wollen, weil es in dieser Form weltweit einmalig ist. Durch das große Zimmerangebot sind die Hotelzimmer vergleichsweise günstig, zumindest in den Hotels, die sich nicht direkt am Strip, dem Las Vegas Boulevard und Mittelpunkt des Treibens, befinden. Es gilt die Faustregel: Am teuersten sind die berühmten Themenhotels am Strip wie das Venetian oder das Bellagio. Je weiter man sich davon entfernt, desto günstiger wird es. Wir beziehen Quartier einen Block hinter dem Strip, den wir fußläufig problemlos erreichen können.

Durch unseren Besuch des Death Valleys (siehe Kurzbesuch im Grand Canyon, Death Valley und Joshua Tree NP) kommen wir am späten Nachmittag an und stürzen uns dann gleich in die Glitzerwelt. Der Vollmond gibt sich alle Mühe, ebenfalls zu glänzen, vergeblich. Es würde mich mal interessieren, ob teurere Energiepreise und/oder CO2-Einsparungen sich hier in irgendeiner Form niederschlagen, ich glaube aber nicht. Neben dem allgemeinen Geblinke lassen sich auch besondere Gratisshows besuchen, wie die Fremont Street Experience im Norden von Las Vegas. Ehemals war die Fremont Street der Mittelpunkt des Vergnügens, bevor sich alles zum Strip verlagerte. Mit einer Lightshow wird versucht, die Besucher wieder in diese Gegend zu ziehen. Viel bekannter sind die Shows am Strip, allen voran die Wasser- und Lichtspielshow am Bellagio. Im 15- oder 30-Minuten-Takt (je nach Tageszeit) werden hier die Fontänen passend zu einer musikalischen Untermalung aktiviert – das schaut sich jeder Las Vegas Besucher mindestens einmal an. Im Ceaesars Palace (Forum Shops) gibt es die „Fall of Atlantis-Show“, im Circus Circus gratis Akrobatik, im Aquarium des Silverton Casino die Mermaid-Show und die Rochenfütterung. Oder ihr schlendert einfach im Venetian durch Venedig, vielleicht lasst ihr euch auch in einer Gondel, nebst singendem Gondoliere, chauffieren oder bestaunt die Blumendekoration im Foyer des Bellagio. Langweilig wird euch hier bestimmt nicht! All das Entertainment hat den Zweck, dass ihr euch möglichst lange in den Spielhallen aufhaltet und möglichst viel Geld dort verliert. Letzteres gilt nicht für Familien mit Kindern, denn die werden hier verscheucht, wenn sie stehen bleiben (selbst bei offenkundiger Anwesenheit der Erziehungsberechtigten), um die armen Kleinen vor so viel Unbill zu schützen, es könnte ja eine Spielsucht daraus entstehen… Gleiches gilt für das Thema Alkohol, Familien dürften niemals am Bartresen Platz nehmen, aber der Tisch einen Meter daneben ist in Ordnung. Wir suchen übrigens den Weg durch die Casinos deshalb aus, weil sie Wärme bieten. Denn außen hat es unerwartete 7 bis 10 Grad Celsius – für April höchst ungewöhnlich – und es weht ein eisiger Wind.

  • Las Vegas Bellagio
  • Las Vegas Caesars Palace
  • Las Vegas Bellagio
  • Las Vegas Mirage
  • Las Vegas Venetian
  • Las Vegas Paris Paris

Wenn ihr dann hungrig geworden seid, bietet auch hier Las Vegas die komplette Bandbreite an kulinarischen Erlebnissen, sowohl preistechnisch als auch von den Geschmacksrichtungen. Beliebt sind die zahlreichen All-you-can-eat-Buffets (im Wynn oder Wicked Spoon im Cosmopolitan). Wer nicht reserviert, riskiert zumindest zu Hochzeiten (am Wochenende, Spring Break oder um Labour Day) eine Wartezeit von bis zu 3 Stunden, um sich dann innerhalb von einer Stunde so viel wie möglich reinzuschaufeln. Wir essen einmal japanisch zu vernünftigen Preisen abseits des Strip und gönnen uns das zweite Mal einen Gourmet Burger von Gordon Ramsay – fanden wir preislich ok und vor allem sehr lecker.

Tagsüber ist Las Vegas deutlich ruhiger, emsige Reinigungskräfte räumen rasch die Überbleibsel der Nacht weg. Wir nutzen einen Vormittag, um mit einem Kleinflugzeug von Boulder aus über den Grand Canyon zu fliegen (siehe Kurzbesuch im Grand Canyon, Death Valley und Joshua Tree NP). Übrigens eignet sich Las Vegas tagsüber auch zum Einkaufen, im Norden und Süden der Stadt liegt jeweils ein Factory Outlet. Wir besuchen aufgrund der für uns besseren Auswahl das Premium Outlet Las Vegas North und schauen uns dabei auch gleich noch eine der Wedding Chapels an. Nevada hat nicht nur besondere Glücksspiellizenzen, sondern auch besondere Gesetze zur Eheschließung. Schnell-Hochzeit in Las Vegas oder zweites Eheversprechen hier? Wir verzichten gerne…

  • Las Vegas Wedding Chapel
  • Las Vegas Gordon Ramsay Burger

Unser Fazit zu Las Vegas: Muss man nicht unbedingt mögen, aber einfach mal gesehen haben, um Mitreden zu können – Show und Entertainment pur!

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

Webseite erstellt mit WordPress.com.

Nach oben ↑

%d Bloggern gefällt das: