Fjordland: Te Anau und Milford Sound

Mit dem Flugzeug geht es von Auckland nach Queenstown, bei dem wir stellenweise gute Sicht auf ein paar Highlights wie den Abel Tasman Nationalpark, den Mt. Cook und die Remarkables bei Queenstown haben (es empfiehlt sich ein Sitzplatz in Flugrichtung links). Gleich danach geht es weiter mit dem Mietwagen nach Te Anau. Diese Kleinstadt am Ufer des gleichnamigen Sees ist das Tor zum Fjordland National Park, der zahlreiche Fjorde, Seen und Täler zu bieten hat, die von Gletschereis geschaffen wurden. Für jeden Geschmack (und Geldbeutel) gibt es hier zahlreiche Aktivitäten wie kleine und größere Wanderungen, Bootstouren und Scenic Flights, das hilfreiche Nationalparkzentrum am Südufer von Stadt und See gibt gerne Auskunft. Die Stadt selbst kann zahlreiche Gästezimmer und Restaurants verschiedenster Preisklasse anbieten, die jetzt zur Hochsaison allerdings restlos ausgebucht sind (sowohl die Zimmer als auch die Essensmöglichkeiten). Alle, die hier nächtigen, haben mindestens ein Ziel gemeinsam: den weltberühmten Milford Sound.

  • Abel Tasman Farewell Spit aus dem Flugzeug
  • Mt Cook aus dem Flugzeug
  • Landeanflug auf Queenstown
  • Lake Te Anau

Milford Sound: ein Traum von einem Fjord

Am nächsten Morgen fahren wir früh los, denn auf zahlreichen Internet- und Buchseiten ist zu lesen, dass die Fahrt von Te Anau zum Milford Sound 2 Stunden dauert, wenn die Straße einigermaßen frei von Baustellen und Touristenbussen ist. Um es vorweg zu nehmen, unsere reine Fahrtdauer hätte 1,5 Stunden betragen. Aber dennoch schadet es nicht, mehr Zeit einzuplanen für Stopps am Wegesrand, denn es gibt diverse Aussichtspunkte und kurze (oder auch längere) Walks. Auch hier lohnt ein frühes Losfahren, denn die Crux bei den Aussichtspunkten ist, dass manche Parkplätze schnell voll sind. Ein „Must Stop“ sind die Mirror Lakes, am besten am frühen Morgen, dann ist das Wasser meist ruhiger. Ein kurzer Walk von den Parkplätzen (hier gibt es ausreichend davon) führt zum Wasser und die Spiegelung der Berge ist wirklich fantastisch. Ich genehmige mir noch einen Kaffee am kleinen Imbisswagen und weiter geht die Fahrt über diverse Aussichtspunkte und den etwas „gruseligen“ Homer-Tunnel (einspurig und aus dem Fels gehauen) in Richtung Fjord. Wir halten noch ein paarmal auf dem Weg, weil wir auch auf Keas hoffen, die oft an den Haltepunkten zu finden sind. Diese neugierigen und vom Aussterben bedrohten Bergpapageien beschäftigen sich gerne mit den Autos (bevorzugt den Scheibenwischern), habe ich beim letzten Mal gesehen. Dieses Mal sehen wir nur einen einzigen bei der Rückfahrt, aber immerhin! Denn es sind wirklich reizende Kerlchen. Wie schade, dass sie so selten geworden sind.

  • Highway 94 zum Milford Sound - Mirror Lakes
  • Highway 94 zum Milford Sound - Mirror Lakes
  • Highway 94 zum Milford Sound - Stops und Lookouts
  • Highway 94 zum Milford Sound - Monkey Creek
  • Highway 94 zum Milford Sound - Kea

Angekommen am Milford Sound müsst ihr die Entscheidung treffen, ob ihr kostenlos oder kostenpflichtig (momentan 25 NZ$ für 5 Stunden) parken wollt. Auch hier lohnt es sich, früh da zu sein, denn wir finden gut einen Parkplatz an der Deepwater Basin Road direkt neben dem Flughafen. Von dort aus führt ein schöner Fußweg vorbei am Flughafen und durch den Busch zum Schiffsterminal, nach 10 Minuten erreicht man den kostenpflichtigen Parkplatz, nach weiteren 10 Minuten die Anlegestelle. Die 25 Dollar haben wir gerne gespart! Da wir recht früh dran sind, machen wir auch noch kurz hinter dem Flughafen den Milford Foreshore Walk (dauert offiziell 20 Minuten mit zahlreichen Schautafeln), den wir jedem ans Herz legen möchten. Denn hier aus haben wir eine traumhafte Sicht auf den Fjord! Uns hat dieser Blick fast besser gefallen als der vom Milford Lookout Track (hinter dem Parkplatz/der „Tankstelle“ dem Café geht es nach oben auf den Berg, dauert ebenfalls ca. 15-20 Minuten), wer Zeit hat, sollte aber beide kurze Walks machen.

  • Milford Sound vom Foreshore Walk
  • Milford Sound vom Foreshore Walk
  • Milford Sound Übersichtskarte

Dann ist es Zeit für unsere Bootstour durch den Sound. Es gibt mehrere Anbieter mit leicht unterschiedlichen Konzepten, Schiffsgrößen und Preisen. Wir haben uns für den kleineren Anbieter Cruise Milford entschieden, der damit wirbt, näher an die Fjordwände und Wasserfälle zu gelangen. Egal für welchen Anbieter ihr euch entscheidet, zur Hochsaison lohnt sich eine rechtzeitige Buchung! Sonst kann man im Zweifel nur die unattraktiven Zeiten wählen, muss auf „No-Shows“ hoffen oder kommt gar nicht mit… Am Fährterminal ist auch extrem viel los, wir wundern uns, dass es nur ein kleines (und nicht tolles) Café gibt und keinen richtigen Souvenirshop bei den Massen und übrigens auch nur eine einzelne Zapfsäule mit horrenden Preisen. Alternativen zu einer Bootstour sind Scenic Flights (Achtung: Die fliegen auch bei schlechter Sicht, so dass man im Zweifel viel Geld für einen Flug durch die Wolken und Regen bezahlt) und Kanutouren (die noch ausgebuchter sind als die Schiffe).

Wir dürfen dann auch auf unser Schiff und sichern uns einen Platz am Oberdeck, es gibt gratis Tee, Kaffee und Kekse. Zwar ist der Himmel bewölkt, aber unsere Sicht ist ganz gut und es regnet nicht. Kleiner Hinweis: Der Milford Sound hat eine durchschnittliche Niederschlagsmenge von 7.000 mm (Frankfurt: etwa 650 mm), wir können uns also sehr glücklich schätzen. Und die Fahrt ist wirklich toll! Der Milford Sound gehört zum Weltnaturerbe der UNESCO, ist mehr als 15 Kilometer lang und beeindruckt durch seine extrem steilen Wände, die beim Mitre Peak auf bis zu 1.683 Metern Höhe aufsteigen. Wie alle Fjorde entstand seine beeindruckende Berglandschaft durch einen Gletscher während der Eiszeiten. Wir fahren entlang der steilen Felsen und passieren einige Wasserfälle, von einem werden wir auf der Rückfahrt auch „getauft“, denn wir kommen tatsächlich sehr nah an die Wände. Das ist auch schön beim letzten Drittel der Fahrt, denn auf den Felsen sonnen sich zahlreiche New Zealand Fur Seals (Pelzrobben oder Seebären). Pinguine oder Delfine sehen wir leider nicht. Wir legen eine solche Fahrt jedem ans Herz!

  • Milford Sound Cruise
  • Milford Sound Cruise
  • Milford Sound Cruise Wasserfall
  • Milford Sound Cruise Wasserfall
  • Milford Sound Cruise Pelzrobben Seebären

Unser Fazit zum Milford Sound: Unbedingt besuchen, auch wenn ihr keine Bootstour gebucht habt. Allein die Fahrt dorthin ist spektakulär und auch bei den kurzen Walks bekommt man schon einen guten Eindruck. Haltet auf allen Parkplätzen Ausschau nach Keas, sie sind leider sehr selten geworden!

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