Kia Ora Aotearoa!
Nach rund 30 Stunden, inklusive einem Stop in Singapur, lande ich ziemlich platt in Neuseelands größter Stadt Auckland, auf der Nordinsel des Landes. Noch nie habe ich so schnell eine Passkontrolle durchlaufen, die Maschine spricht sogar deutsch mit mir und will nicht mal mein NZeTA sehen (das wird vermutlich elektronisch über meine Passnummer abgeglichen). Dafür braucht der Koffer eine Stunde, bis er da ist. Einzige Unterhaltung ist ein Hund der Biosecurity, er schnüffelt nach verbotenen Waren an den Koffern auf dem Band und dem Handgepäck. Und das sowohl am Baggage Claim als auch ganz am Ende der Immigration. Ja, Biosecurity wird sehr ernst genommen in Neuseeland und der Check beim Officer mit seinen Fragen dauert länger als die Passkontrolle.
Und dann kann ich endlich meine Tochter wieder in die Arme schließen, sie empfängt mich mit einem Begrüßungsschild, wie schön! Noch schnell eine Travel SIM gekauft (gibt es direkt in der Arrival Hall und ist supergünstig, 49 NZ$ = 29 Euro für 10 GB Datenvolumen und einige Frei-SMS/Minuten) und schon geht es mit dem Taxi ins Hotel (ca. 80-85 NZ$ bis Downtown), wo wir uns eine Menge zu erzählen haben.
Skytower – beste Aussicht
Wir wohnen im Wynyard Quarter, einem modernen neuen Stadtviertel am Wasser mit Bürogebäuden, Wohnungen sowie einer Uferpromenade mit Cafés und Restaurants. Zwar hat es nicht den Charme eines gewachsenen Viertels, aber es ist schön gemacht und die Lage ist toll, denn fußläufig erreicht man alle wesentlichen Punkte in Auckland Central wie die Shopping-Meile rund um die Queens Street, die Anlegestellen der Fähren und Ausflugsboote sowie den Skytower. Bekanntlich steckt man den Jetlag am besten weg, wenn man sich dem neuen Rhythmus möglichst sofort anpasst. Daher laufen wir, obwohl ich todmüde bin, gleich zum Skytower. Dieses Wahrzeichen von Auckland zu besichtigen, das wir sogar von unserem Hotelzimmer aus sehen können, ist ein Must do in Auckland. Denn von hier oben sieht man die Dimension dieser Millionenstadt am besten. In 40 Sekunden bringt uns der Aufzug zur mittleren der drei Aussichtsplattformen des Turms und meine höhenangstgeprägte Tochter bekommt die erste kleine Krise, weil der Aufzug in Teilen einen Plexiglasboden hat. Dieses Prinzip setzt sich an der Aufsichtsebene fort und es kostet auch mich eine kleine Überwindung, diese 38 Millimeter dicke Plexiglasscheiben zu betreten…
Doch die Aussicht von hier oben ist wirklich großartig! Wir sehen die zahlreichen Buchten und Inseln der Stadt, die auf einer Landenge liegt und mit der Harbour Bridge ein weiteres Wahrzeichen. Kein Wunder wird Auckland auch City of Sails genannt, überall Wasserzugang, Marinas und zahlreiche Boote und Schiffe.
Silvesterfeuerwerk und Party rund um den Viaduct Harbour
Danach muss ich allerdings doch noch ein kleines Schläfchen einlegen, denn ich will ja den Silvesterabend und den mitternächtlichen Countdown miterleben! Um 21 Uhr begeben wir uns dann ins Silvestergetümmel rund um den Viaduct Harbour, wo auch unser Hotel liegt. In den Restaurants und auf diversen Booten finden zahlreiche Silvesterpartys statt, auf den Plätzen performen allerlei Künstler und Groß und Klein freut sich sichtlich darüber, endlich mal wieder feiern zu dürfen. Nach zwei Jahren ohne Feuerwerk gibt es jetzt wieder eines am Skytower, wie uns sowohl der Taxifahrer als auch der Hotelmitarbeiter freudigst verkündet haben (private Feuerwerke, wie in so vielen Ländern, gibt es auch in Neuseeland so gut wie nicht). Den Countdown am Tower zählen alle mit und wir freuen uns anschließend gemeinsam über 5 Minuten Farben- und Lichtspiel, mit dem wir als eine der ersten weltweit das neue Jahr 2023 willkommen heißen!
Devonport – atemberaubende Aussicht!
Am nächsten Tag nehmen wir ganz früh (der Jetlag lässt grüßen) von der Queens Wharf aus die Fähre nach Devonport (4$ einfache Fahrt, dauert 15 Minuten). Dieser Stadtteil bildet quasi die eine Seite des Eingangstors zum Waitemata Harbour und liegt genau gegenüber des City Centers. Schon von der Fähre aus hat man einen tollen Blick auf die Skyline. Angekommen in Devonport testen wir erst einmal die Temperatur des Wassers an einem der vielen Strände. Anschließend laufen wir die Victoria Road entlang, an der sich zahlreiche hübsche historische Häuschen mit Cafés, Restaurants und Shops befinden. Weiter geht es an der Uferpromenade (King Edward Parade) entlang unter zahlreichen blühenden Pohutukawa-Bäumen, deren rote Blütenblätter stellenweise einen Teppich auf den Wegen bilden. Die Häuser an dieser Promenade erinnern uns ein bisschen an San Francisco – hier lässt es sich flanieren!
Unser Ziel ist das North Head / Maungauika Historic Reserve. Ein schöner Rundweg führt einmal um den Hügel herum und die Aussicht ist in alle Richtungen grandios: Wir blicken auf den Sandstrand Cheltenham Beach, die Schildvulkaninsel Rangitoto und beobachten die einfahrenden Segelboote und Schiffe. Höhepunkt ist der Blick auf die Skyline von Auckland – ein Traum! Seiner Einstufung als Historic Reserve wird die Halbinsel einerseits gerecht als eine der ersten Gebiete, die in Auckland von den Maori besiedelt wurden. Zum anderen ist der Hügel aufgrund seiner strategischen Lage mit zahlreichen Kanonen, Tunneln und Bunkern ausgestattet, die sich teilweise erkunden lassen. Das ist nicht nur für Kinder spannend und wir können einen Ausflug nach Devonport absolut empfehlen!
All Blacks Experience
Zurück in Downtown hat meine Tochter noch einen Wunsch: Sie möchte mehr über den Nationalsport Rugby erfahren und daher die All Blacks Experience (nahe dem Skytower) besuchen. Ich habe absolut keine Ahnung von Rugby – das kann also auch mir nicht schaden! Ich lerne, dass die All Blacks das neuseeländische Männernationalteam sind, das Frauenteam heißt Black Ferns. Der allgegenwärtige Silberfarn, Nationalpflanze des Jahres, schmückt das Trikot beider Teams (und auch weiterer Sportteams von Neuseeland). Auf der 45-minütigen geführten Tour dürfen wir unter anderem den glücksbringenden Jadestein der Teams streicheln, der mit auf die Reisen ins Ausland genommen wird, lernen mehr über die Geschichte und Bedeutung, die dieser Sport für die Kiwis hat und erleben den berühmten Haka, mit dem sich die Teams auf das Spiel einstimmen und den Gegner einschüchtern. Wir „unterhalten“ uns in der Umkleidekabine mit den Profispielern und laufen schließlich wie zwei gegnerische Teams in ein Rugbystadion ein. Dort können wir unsere Rugbyfähigkeit mit Pässen, Schüssen und Reaktionsübungen unter Beweis stellen.
Anschließend laufen wir noch ein bisschen durch die Hauptshoppingmeile der Stadt, die Queens Street. Aber die ersten Tage des Jahres sind Public Holidays – es ist deutlich weniger los als sonst und auch viele Restaurants haben geschlossen.
Western Auckland: Muriwai Beach und Waitakere Ranges
Am nächsten Tag holt uns Wendy am Hotel ab, was für ein schönes Wiedersehen nach 28 Jahren! Sie wohnt nur etwa 40 Minuten von Downtown entfernt in Western Auckland. Recht schnell wird die hügelige Gegend hier ländlich, auch wenn die Metropole sich immer weiter ausdehnt. Am hübschen Muriwai Beach bestaunen wir aus unmittelbarer Nähe die Tölpelkolonie, zahlreiche Junge werden gerade großgezogen. Anschließend laufen wir noch etwas durch die Waitakere Ranges. In diesem Regionalpark wachsen auch einige Kauri-Bäume, freilich nicht so groß wie ihre berühmten Verwandten weiter nördlich, aber trotzdem imposant. Um sie zu schützen, wurden zahlreiche Wanderwege geschlossen und zu den verbliebenen gelangt man nur durch eine Schleuse, in der Schuhe und Kleidung geputzt und desinfiziert werden müssen. Ja, Biosecurity muss auch hier sein! Zum Abschluss des Tages genießen wir noch einmal die Aussicht aufs nahe Auckland vom Pukematekeo Lookout, bevor wir ein Barbecue-Steak mit Salat aus Wendys Garten genießen und uns viel zu erzählen haben.
Tolle Bilder wie immer und ich weiss jetzt, was ich in Auckland sicher nie machen würde. Dieser Glasbodem des Skytowers ist schon auf dem Foto schaudererregend. Dafür ist die Tölpelkolonie ja supersüss
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Mara hat sich auch erst nicht auf den Glasboden getraut und auch mich hat es echt Überwindung gekostet…
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Ihr wart also in der Umkleidekabine mit den All Blacks? ________________________________
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Leider ohne Trikottausch 🤭
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Tolle Bilder!!
Viel Spaß in Neuseeland, Thomas erzählt mir er vermisst euch beide schon sehr….
aber Alessa wohl garnicht!…?
Only joking! 😉
Viele Grüße aus Dublin xx
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Hi Johnny, danke, ja, wir haben viel Spaß! Und Alessa genießt die Zeit allein mit dem Papa 😉
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