Unseren 28-Stunden-Flug, samt Stopover in Seoul, haben wir gut überstanden, früh morgens landen wir auf dem Kingford Smith Airport von Sydney. Mit einem vorab reservierten Taxi erreichen wir kurz vor 10 Uhr unser Hotel, das inmitten des Einkaufsbezirks von Sydney in der Pitt Street liegt.
Unser Zimmer ist leider noch nicht fertig, also müssen wir zwangsläufig nach draußen, wenn wir nicht stundenlang in der Hotellobby ausharren und in den Sesseln dort einschlafen wollen. Dann doch lieber Beine vertreten!
Draußen hat es zum Glück nur 22 Grad, perfekt zur Eingewöhnung. Also machen wir uns auf den Weg, fußläufig vom Hotel entfernt liegt der Sydney Tower – das passt doch super als Einstieg! Wir haben schon vorab im Internet Karten für das Sydney Tower Eye gekauft – online ist es günstiger – und falls schlechtes Wetter sein sollte, darf man ein zweites Mal nach oben. Die Tour startet mit einem kurzen 4-D-Film über Sydney (neben dem 3-D-Effekt gibt es „Bodengerumpel“ und Seifenblasen) , ein netter Einstieg. Dann geht es nach oben. Leider ist es heute bedeckt, weshalb die Sicht nicht perfekt ist. Die seit Tagen durch unsere Medien geisternden „Rauchwolken“ aufgrund der Buschbrände sind hier nicht direkt zu sehen, mögen aber zur „Diesigkeit“ beitragen. Allerdings ist die Lage hier in Sydney Downtown bei weitem nicht so schlimm wie in den Medien bei uns dargestellt, wenngleich es im Umland und Outback schrecklich sein muss. Aber die Harbour Bridge in Rauchwolken gehüllt macht sich medientechnisch wohl besser als die Feuer im Outback…
Mit der Sicht von oben kann man die Dimensionen des Hafens erst richtig sehen. Gerade die Lage am Wasser – die Uferlinie von Sydney ist mehr als 200 Kilometer lang – macht Sydney für mich so attraktiv. Schade ist nur, dass man vom Tower aus zwei Wahrzeichen – das Opera House und die Harbour Bridge – nicht so gut sehen kann (es stehen die anderen Häuser im Weg). Trotzdem genießen wir den Blick von oben und malen uns aus, was wir die nächsten Tage sehen werden!
Da unsere Zimmer immer noch nicht bezugsfertig sind, laufen wir weiter in Richtung Circular Quay und „The Rocks„. Hier in The Rocks findet am Sonntag (10 bis 17 Uhr) immer ein großer Markt mit Streetfood statt, das passt doch gut zur Tageszeit. The Rocks ist das älteste Siedlungsgebiet der Stadt, das sich heute samt Kopfsteinpflaster, schön restaurierten ehemaligen Lager- und Wohnhäusern sowie zahlreichen Restaraunts und Cafés (darunter der älteste Pub der Stadt) den Besuchern präsentiert. Unterhalb der Harbour Bridge (im Volksmund aufgrund seiner Form auch „Coathanger“ genannt), die einen Teil von „The Rocks“ überspannt, verzehren wir unser Mittagessen.
Doch jetzt sind wir platt und die Zimmer bezugsfertig, also geht es zurück ins Hotel (auch für ein klitzekleines Schläfchen). Beim Spaziergang fällt uns noch auf, wie „weihnachtlich“ in Sydney doch alles dekoriert ist – lustig, bei sommerlichen Temperaturen.
Nach dem Aufwachen können wir zum ersten Mal so richtig die Aussicht von unserem Hotel bewundern, wir blicken direkt auf den sehr sehenswerten historischen Shopping-Tempel im „Queen Victoria Building„, wo wir natürlich auch durchschlendern und die Architektur bewundern. Wer das nötige Kleingeld hat, wird hier sicher fündig. Wollt ihr allerdings – gerade mit Kindern – günstig (v.a. Souvenirs und Klamotten – aber meist „Made in China“) einkaufen, so geht besser zu Paddy’s Market in der Hay Street in Chinatown.
Anschließend beschließen wir den Tag im Ausgeh-Viertel Darling Harbour, hier gibt es unter anderem zahlreiche Restaurants, Geschäfte, Kinos, Theater, Museen (z.B. auch das Aquarium) und Straßenkünstler zur Unterhaltung. Nachts soll das Viertel mit den Lichtern der Skyline besonders schön sein, das schaffen wir heute ganz sicher nicht. Schön für Familien ist der etwas zurückversetzte Tumbalong Park (Richtung Chinatown und Darling Square) mit seinem Spielplatz und den Wasserspielen, gegenwärtig werden hier in einem Gratis-Freiluft-Kino Weihnachtsfilme gezeigt. Und wer dann noch an dieser Stelle günstig Abendessen will, dem sei Betty’s Burgers direkt am Park empfohlen. Danach fallen wir endgültig und todmüde ins Bett.
Ausgeruht nach über 10 Stunden Schlaf (so ein langer Flug hat doch was für sich, wir waren so fertig, dass wir glatt entgegen unseres Biorhythmus 10 Stunden zur deutschen Tageszeit durchgeschlafen haben) geht es am nächsten Tag weiter. Wir frühstücken ausgiebig im Walrus Café (die Superfoot Smoothie Bowl ist ein Traum!) und dann steht natürlich das berühmte Opernhaus auf dem Programm. Wieder laufen wir 20 Minuten zum Circular Quay, wo uns die Harbour Bridge und ein riesiges Kreuzfahrtschiff, neben dem die Brücke fast schon klein aussieht, empfangen. Wir laufen den Quay entlang in Richtung Opera House, zur frühen Stunde noch mit wenigen Touristen. Das nutzt auch ein asiatisches Brautpaar, das sich hier fotografieren lässt.
Was lässt sich über das Opera House noch sagen? Es ist gemeinhin bekannt, dass es das Wahrzeichen von Sydney, wenn nicht gar von ganz Australien ist, erbaut vom dänischen Architekten Jörn Oberg Utzon (der sich aufgrund der immer weiter gestiegenen Baukosten mit seinen Auftraggebern zerstritt, das Land verließ und niemals das fertige Bauwerk betrat) und seit 2007 Unesco-Weltkulturerbe. In markanter Lage steht es auf einer kleinen Landzunge, die in den weitläufigen Naturhafen Port Jackson hineinragt, und zieht jährlich Millionen Besucher an. Es beherbergt neben Konzert- und Veranstaltungsräumen mehrere Bars und Restaurants und lässt sich außerdem bei interessanten Führungen besichtigen. Sein Stromverbrauch ist angeblich so hoch, dass es eine Kleinstadt versorgen könnte. Und am schönsten sieht es vom Wasser aus, mit der Skyline im Hintergrund. Das werden wir morgen erleben!
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