An unserem zweiten Tag in Taipeh weckt uns Sonnenschein, und ein fantastischer Blick aus dem Hotelzimmer auf den Taipei 101. Mit seinen 508 Metern und 101 Stockwerken war der Turm von 2004 bis 2007 das höchste Gebäude der Welt. Weniger die Höhe, vielmehr die Architektur, die einem Bambus als Symbol für Stärke und Belastbarkeit nachempfunden ist, gefällt uns gut. Wir bewundern die Leistung der Architekten und Statiker. Taiwan liegt in eine der aktivsten Erdbebenregionen der Welt, täglich werden kleine Erdbeben verzeichnet (was eine Liste im Internet eindrucksvoll wiedergibt) und alle paar Jahre auch ein großes. Bisher hält das Monument Erdbeben und den starken Taifunen unbeeindruckt stand, auch Dank des weltgrößten Tilgerpendels, das die Gebäudeschwingungen dämpft.
Das Wahrzeichen Taipehs liegt im modernen Verwaltungs- und Finanzdistrikt Xinyi der Stadt. Die unteren Stockwerke beherbergen das größte Einkaufszentrum Taiwans samt Foodcourt, die oberen Stockwerke des offiziell auch Taipei Financial Center genannten Gebäudes sind Büroflächen. Die Aussichtsebene im 89. Stock erreichen wir mithilfe einer der schnellsten Aufzüge der Welt (1010 Meter pro Minute) in 37 Sekunden. Oben angekommen haben wir einen fantastischen Rundumblick über die Stadt. Die 91. Etage bietet zusätzlich eine Plattform im Freien, allerdings nicht in alle Richtungen und nur bei guten Bedingungen.
Auch das 660 Tonnen schwere, vergoldete Tilgerpendel, das zwischen dem 88. und 92. Stock hängt, bewundern wir ehrfürchtig. Weniger beeindruckt sind wir von der umfangreichen Schmuckausstellung (vor allem rote Korallen und Jade), durch die man beim Verlassen der Aussichtsebene zwangsläufig geleitet wird – aber die Geschmäcker sind halt verschieden.
Wir werfen noch einen Blick in die nahe Sun Yat-sen Memorial Hall, gewidmet dem Gründer der Republik China auf Taiwan, dessen Bronzestatue ebenfalls von einer Ehrenwache bewacht wird. Vom umliegenden Zhongshan-Park hat man einen prima Fotoblick auf den Taipei 101. Auch den nicht weit entfernten Ciyou Temple besuchen wir noch. Eine schöne Tempelanlage, aber aufgrund der Tageszeit ist weder hier noch im nahen Raohe Street Night Market viel los – wie der Name sagt, sollte man hier abends und nachts vorbei schauen.
Wir schlendern noch ein bisschen ober- und unterirdisch über die Zhongxiao Road, eine der Haupteinkaufsstraßen der Stadt, in der auch unser Hotel liegt, bevor uns ein „AirPoPo„-Shuttle zum Flughafen Taoyuan bringt. Unser Fazit: Taipeh ist einen Stopover mehr als wert, die interessante Mischung zwischen Moderne und Tradition, die Weltoffenheit, das leckere Essen und die sehr günstigen Preise haben uns absolut überzeugt!
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