Marine Vielfalt in Kaikoura

Unsere nächste Station ist Kaikoura, knapp 200 Kilometer nördlich von Christchurch (siehe: Christchurch – Stadt im Wandel). Schon in seiner Namensgebung wird deutlich, was das Kleinstädtchen auszeichnet. In der Sprache der Maori, Te Reo, bedeutet Kai = Essen und Koura = Krebs/Languste und tatsächlich ist Kaikoura bekannt für allerlei Meeresgetier, zum Anschauen und zum Essen. Der Grund für den marinen Reichtum ist, dass der Festlandsockel vor der Küste rapide um 1.600 Meter abfällt und dort gleichzeitig ein warmer Meeresstrom auf einen kalten trifft. Die daraus entstehenden Strömungsverhältnisse sorgen dafür, dass viele Nährstoffe aus der Tiefe nach oben transportiert werden, wovon die gesamte Nahrungskette profitiert: Mikroalgen, Plankton, Krill, Langusten, Fische, Delfine, Seebären und Wale, um nur einige zu nennen. Kurz: Kaikoura ist ein Eldorado für alle, die sich mit welchen Sinnen auch immer an der marinen Fauna erfreuen! Hinzu kommt, dass sich der Ort ganz dem Ökotourismus verschrieben hat.

Schon im Ort sieht man, dass das Städtchen einst vom Walfang geprägt war: Im Park bilden imposante Walrippen ein Spalier. Davor erstreckt sich eine ausgedehnte Bucht mit (Kies-)Strand, im Hintergrund die Berge. Im Ort kann das Meeresgetier auch in den meisten Restaurants verkostet werden, was unschwer an den Namen „Lobster Inn Tavern“, „The Craypot (Krebstopf) Kitchen“ oder „Groper (Zackenbarsch) Garage“ zu erkennen ist, auch wir essen Fish&Chips vom Feinsten, mit einer großen Auswahl, welcher Fisch für uns zubereitet wird.

  • Kaikoura Walfangort Park
  • Kaikoura Strand
  • Kaikoura Strand

Leider ist während unseres Aufenthalts das Wetter ziemlich schlecht. Und weil wir sehr kurzfristig und nur eine Übernachtung in Kaikoura eingeschoben haben, gibt es auch keine Möglichkeit für einen Ausflug auf’s Meer – schade, denn die Touren sind extrem vielseitig. Das letzte Mal war ich hier zum Whale Watching – beeindruckend, die Wale vor der Kulisse der Berge blasen und abtauchen zu sehen (das Foto ist von 1995). Neben Walbeobachtungen sind auch Begegnungen mit Albatrossen oder Delfinen möglich, mit letzteren kann man auch Schwimmen gehen. Oder man paddelt mit einer Gruppe in Kajaks zu den Seebären. Wir haben immerhin das Glück, direkt von der Küstenstraße aus eine Gruppe Schwarzdelfine (Dusky Dolphins) zu sehen, die uns mit ihren Sprüngen begeistern.

Und trotz des schlechten Wetters machen wir eine kleine Wanderung auf der Kaikoura Peninsula. Unterhalb des Point Kean stellen wir das Auto auf einem großen Parkplatz ab und steigen dann den Hügel bergauf zum gleichnamigen Lookout. Toller Ausblick von hier auf die Bergkulisse auf der einen Seite und Küste auf der anderen! Sogar mit bloßem Auge sehen wir von hier oben die Seebären-Kolonie und laufen den Klippenwanderweg noch ein Stückchen weiter in Richtung Whalers Bay. Bei schönem Wetter muss dies ein Traum sein, wir genießen es sogar bei leichtem Nieselregen.

Dann beobachten wir, dass unten am Uferweg Leute laufen. Schnell checken wir die Gezeiten: Ist noch ausreichend Ebbe, dass der Weg unten problemlos begehbar ist? Wir beschließen, es zu wagen, obwohl der Niedrigstand bereits vorbei ist und sind sehr froh für diese Entscheidung. Denn der Uferweg ist toll und wir gelangen trockenen Fußes bis zu den Kolonien der Seevögel und – das Highlight – den Kolonien der Seebären (New Zealand Fur Seals), die sich auf den Felsen ausruhen. Klare Empfehlung, aber vorher unbedingt prüfen, ob der Wasserstand ok ist für den Hin- und Rückweg (fragt im Zweifel im Touristenbüro nach)!

  • Kaikoura Point Kean Viewpoint
  • Kaikoura Peninsula Seal Colony
  • Kaikoura Peninsula Seal Colony
  • Kaikoura Peninsula Seal Colony
  • Kaikoura Seebären
  • Kaikoura Peninsula Wanderwege

Weiter geht die Fahrt die Küstenstraße entlang nach Norden und hier solltet ihr euch einen Stopp nicht entgehen lassen: Am Ohau Point Lookout könnt ihr direkt an der SH1 (ca. 27 Kilometer von Kaikoura) parken und blickt auf eine weitere Seebären-Kolonie. Zu dieser Jahreszeit (Januar) der reinste Kindergarten, alles voller Jungtiere! Sie warten in Gruppen, bewacht von einer „Nanny“, auf die Rückkehr der Mütter, um sich dann sattzutrinken und zu kuscheln. Und noch ein Hinweis für alle Botaniker: An diesem Lookout ist der einzige Punkt weltweit, wo ihr die Ohau Rock Daisies (Pachystegia) sehen könnt. Sie sehen unseren Gänseblümchen ähnlich und gehören ebenfalls zu den Korbblütlern. Und haltet die Augen offen auf’s Meer, vielleicht seht ihr auch wie wir eine Gruppe Delfine!

  • Kaikoura Ohau Point Lookout
  • Ohau Point Seebären
  • Seebären NZ Fur Seals Ohau Point
  • Seebären NZ Fur Seals Ohau Point
  • Seebären NZ Fur Seals Ohau Point
  • Ohau Rock Daisies
  • Ohau Rock Daisies

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