Der Sommer ist da, die monatelangen Corona-Einschränkungen werden gelockert und ich bin bereits zweimal geimpft. Da ich nun auch noch ein paar Tage völlig frei planen kann, steht mein Entschluss schnell fest: Ich brauche eine Auszeit. Meine Wahl fällt auf Island, aus mehreren Gründen: Bei einem Kurzurlaub mit der Familie vor ein paar Jahren (siehe: Island: Naturwunder am Rand Europas) waren wir alle begeistert von der Insel aus Feuer und Eis. Hinzu kommt, dass die Coronazahlen niedrig sind und ich als zweimal Geimpfte momentan lediglich einen Test bei der Einreise machen und mein negatives Ergebnis abwarten muss (zum 1. Juli fällt auch diese Restriktion).
Es ist schon alles ziemlich spannend mit den Reisen in Corona-Zeiten und obwohl ich ja wahrlich genug reise, bin ich sehr aufgeregt wegen all dieser Restriktionen, Pflichten, Formularen und Regelungen, die es auszufüllen, mitzunehmen und zu beachten gilt, zumal sich ja auch alles ständig ändert. Zunächst informiert mich die Lufthansa, dass meine vorab hochgeladenen Dateien (der Impfnachweis) nicht ausreichend seien – das trägt nicht gerade zu meiner Entspannung bei. Ich habe vergessen, den Pre-Registration-Barcode der isländischen Behörden anzuhängen.
Doch dann geht alles total reibungslos: In Deutschland interessiert sich keiner mehr für meine Dokumente. In Island zeige ich meinen Pre-Registration Barcode, mein Impfnachweis wird kontrolliert und mir wird ein Teströhrchen in die Hand gedrückt, mit dem ich zum Testen in einen Container vor den Türen des Terminals gehen muss. Ich weiß nicht, ob es an der Tageszeit liegt (es ist kurz vor Mitternacht), aber nach nicht einmal 20 Minuten habe ich sämtliches Procedere hinter mich gebracht und kann mich in mein Quarantänehotel begeben. Hier muss ich warten bis ich per SMS meinen Negativbescheid kriege. Das kann bis zu 24 Stunden dauern, meist aber nur fünf bis sechs, informiert mich der freundliche Empfangsmitarbeiter.
Ich falle todmüde ins Bett (daheim wäre es 2 Uhr nachts) und bin froh, dass das Zimmer Verdunkelungsvorhänge hat. Denn in Island wird es Ende Juni nachts nicht dunkel, schon im Flugzeug sahen wir über den Wolken die beeindruckende Mitternachtssonne. Morgens schaue ich natürlich als erstes auf’s Handy – noch keine SMS da. Also Maske auf und Frühstück holen. Dann mache ich mich auf zu einem Spaziergang. Das ist eine isländische Besonderheit: In Quarantäne darf man Spaziergänge in der näheren Umgebung machen, vorausgesetzt man meidet andere Menschen, touristische Attraktionen, Shops oder Restaurants.
Mein Quarantäne-Hotel ist das sehr hübsche und moderne Hotel Duus in unmittelbarer Flughafennähe, direkt am kleinen Hafen von Keflavik/Reykjanesbaer gelegen. Hinter dem Hafen beginnt ein malerischer Klippenweg, zu dieser Jahreszeit mitten durch zahlreiche Lupinen, die farblich einen hübschen Kontrast zu den schwarzen Klippen bilden. Ich bin allein mit den Seevögeln und genieße die Meeresbrise – so lässt sich Quarantäne wahrlich aushalten.
Und während ich mich hier akklimatisiere, erhalte ich per SMS die frohe Botschaft: „Heide. Screening did not detect COVID-19.“ Na dann, auf zu weiteren Erkundungen!
Heide, weiterhin gute Reise und Erholung!
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Danke, liebe Karin!
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