Über die (un-)besinnliche (Vor-)Weihnachtszeit

Die Zeit rast mal wieder und ganz schnell auf Weihnachten zu. Ich stehe diesem Ereignis etwas zwiespältig gegenüber. Ich finde es schön, wenn es draußen schneit, wenn wir aus der Kälte ins Haus kommen und uns ein Kaminfeuer anzünden, wenn Kerzen und beleuchtete Elemente – ob drinnen oder draußen – die kurzen Tage wenigstens etwas erhellen. Auch schmücke ich gerne ein bisschen weihnachtlich (aber nicht zu viel) und lasse das Jahr Revue passieren, indem ich ein Fotobuch* gestalte.

Nervtötend finde ich allerdings, dass es schon ab September Lebkuchen und sonstiges Weihnachtsgebäck in den Supermärkten gibt und im Advent überall – ob aus dem Radio, in den Geschäften und natürlich auf den Weihnachtsmärkten – immer wieder dieselben Weihnachtslieder erklingen. Aber dem kann ich mich ja noch einigermaßen entziehen, nicht aber den unzähligen Veranstaltungen – Adventssingen hier, Weihnachtsfeier da, in den Schulen, im Büro, in den Sportvereinen. Dafür muss dann meist auch noch gebastelt und/oder gebacken werden, was gefühlt in eine fließbandartige adventliche Arbeitsbeschaffungsmaßnahme ausartet – wenn dann noch irgendwo „In der Weihnachtsbäckerei“ läuft, raste ich nahezu aus.

Und da wären noch die Weihnachtsmärkte

Zur Adventszeit gehört natürlich auch der Besuch von Weihnachtsmärkten, diesem Thema stehe ich ähnlich ambivalent gegenüber. Den großen Märkten voller Pseudokunst, aber mit umso mehr Kommerz, mit schlechtem Glühwein, billiger Bratwurst und Taschendieben, kann ich nur wenig abgewinnen. So mache ich auch einen großen Bogen beispielsweise um den Frankfurter Weihnachtsmarkt (der vor unserer Haustür liegt). Allenfalls gehe ich mal mit Kollegen auf den „Rosa Weihnachtsmarkt“ auf dem Friedrich-Stoltze-Platz (ist die Gay Community stilsicherer oder anspruchsvoller als der Rest, frage ich mich jedes Jahr), denn hier schmecken die Feuerzangenbowle und die Bio-Suppen und der Kitsch ist zumindest ausgefallen kitschig.

Mit den Kindern gehen wir bevorzugt auf die kleineren Weihnachtsmärkte, wo sich mitunter sogar noch Handwerkskunst und Stände mit Selbstgemachtem finden, die Vereine selbst Waffeln backen und Produkte der örtlichen Metzger grillen. Oder wir besuchen Märkte, die ein schönes Kinderprogramm bieten.

Zu letzteren gehört der Weihnachtsmarkt im fränkischen Forchheim, zwischen Bamberg und Nürnberg gelegen. Irgendwann, noch bevor die Kinder geboren wurden, haben wir die Region in der Vorweihnachtszeit einmal besucht (und in der Tat auch die Weihnachtsmärkte in Nürnberg: viiiel zu groß für mich und total überlaufen und Bamberg: gefällt mir schon besser). Randnotiz: Auch die Fabrikverkäufe in Herzogenaurach sind nett für Adventsshopping – neben den Produkten der Lokalmatadoren Adidas und Puma gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Labels hier.

Aber zurück zu den Weihnachtsmärkten. Mit den Kindern haben wir den Weihnachtsmarkt des hübschen Kleinstädtchens Forchheim für uns entdeckt, der an einem der Adventssamstage auch die Himmelswerkstatt anbietet. Und das ist ein Event, das ich Familien wärmstens empfehlen kann (vorausgesetzt sie können sich den zahlreichen Adventsfeiern entziehen und empfinden einen zusätzlichen „Programmpunkt“ nicht als weiteren Stressfaktor 🙂 ).

Der Weihnachtsmarkt in Forchheim findet dieses Jahr vom 1. bis 24. Dezember statt (hier geht es zum Flyer mit allen Programmpunkten). Das Fachwerk-Städtchen hat nicht nur eine hübsche Fußgängerzone, sondern wartet auch mit einem der größten Adventskalender in Deutschland am über 600 Jahre alten Fachwerk-Rathaus auf, und jeden Tag wird natürlich, mit Rahmenprogramm, eine der Türen oder Fenster geöffnet. Nett ist auch der Forchheimer Krippenweg mit mehreren historischen und auch einer „lebenden“ Krippe. Unser absolutes Highlight ist jedoch die Himmelswerkstatt, die dieses Jahr am Samstag, 15. Dezember, von 14 bis 17 Uhr, stattfindet. An verschiedenen Stationen in der Innenstadt stehen kreative Mitmach-Angebote rund um Weihnachten für die Kinder bereit: Zum Beispiel bekommen sie an einer Station „Christkind-Löckchen“, an der nächsten wird ein Stofftier oder eine Puppe gemeinsam mit dem Christkind verarztet und an einer dritten wird eine Weihnachtskarte gedruckt.

Und wer genug von Bratwurst und Glühwein hat, dem seien die zahlreichen Lokalbrauereien der Gegend empfohlen, wo man ein zünftiges Kellerbier und einen leckeren „Garpfn“ genießen kann.

 

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