Auch „Städtereisen“ stehen in Coronazeiten auf unserem Programm – Hauptsache, an der frischen Luft und mal was Anderes sehen! So haben wir als Osterferien-Ausflugs-Programm auch das malerische mittelhessische Marburg besucht. Die Altstadt („Oberstadt„) mit ihren steilen Gassen voller hübscher Fachwerk– und sonstiger historischer Häuser (z.B. das gotische Rathaus mit Renaissance-Turmanbau nebst „heißerem Hahn“) sowie dem alles überragenden Landgrafenschloss sind allein schon einen Besuch wert. Viel schöner wäre es natürlich, in der Studentenstadt auch ein bisschen mehr entsprechendes Flair genießen und eines der zahlreichen Cafés besuchen zu können – geht ja leider gerade nicht, weshalb die Altstadt derzeit etwas „museal“ und wenig lebhaft wirkt.




Studiert haben in Marburg – die Philipps-Universität von 1527 ist übrigens die älteste hessische Hochschule und weltweit die älteste noch bestehende Universität, die auf eine protestantische Gründung zurückgeht – auch von 1802 bis 1805 die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm. Laut Aussage der Tourist-Information begannen die Brüder hier mit der Sammlung ihrer weltberühmten Märchen. Grund genug für die Kulturverantwortlichen in der Stadt, den „Grimm-Dich-Pfad“ ins Leben zu rufen, dessen Konzept und Umsetzung auch umgehend mit dem Hessischen Tourismuspreis 2009 ausgezeichnet wurde.
Der Grimm-Dich-Pfad ist ein städtischer Erlebnispfad, der sich entlang von 15 Stationen auf 1,6 Kilometern Länge und 109 Metern Höhenunterschied (Faltblatt Grimm-Dich-Pfad) durch die historische Altstadt von Marburg schlängelt. Wenn ihr mit dem Auto anreist, könnt ihr am besten im Parkhaus Pilgrimstein in der gleichnamigen Straße parken. Direkt gegenüber beginnt der Grimm-Dich-Pfad am Teich des Alten Botanischen Gartens mit dem „Butt“ aus dem Märchen „Vom Fischer und seiner Frau“. Es folgen acht weitere Märchen, die teils gar nicht so leicht zu entdecken sind. Ohne den Flyer wären wir sicher an dem einen oder anderen (besonders am gut versteckten Hexenhaus von Hänsel und Gretel) vorbei gelaufen. Den Kindern und uns macht die Suche Spaß und es entwickelt sich ein kleiner Wettkampf, wer als erstes das nächste Märchen findet. Ganz nebenbei erklimmt man den Schlossberg und lernt die ganze Altstadt kennen. Nicht alle Stationen sind Märchen, so ist beispielsweise die letzte Station das Wohnhaus der Brüder Grimm in der Barfüßerstraße 35. Am Ende, auch das eine Besonderheit von Marburg, lässt es sich bequem mit dem Aufzug von der Oberstadt wieder nach unten ins Parkhaus fahren.
Uns hat der kleine Ausflug sehr gut gefallen und wir können diesen „Erlebnis-Stadtrundgang“ gerade Familien mit Kindern sehr empfehlen. Achtung: Die Wege sind steil und enthalten Treppen, mit dem Kinderwagen ist dies eine Herausforderung.
Klasse dieses Ausflugsziel, nehme ich mir als neues Reiseziel vor.
Auch Omas lieben Märchen!
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